![]() |
Davide Ronfetto
- Enlightening Nights, Darkening Days Davide Ronfetto ist ein professioneller Musiker, Komponist und Lehrer, der in einem kleinen Bergdorf im Nordwesten Italiens geboren und aufgewachsen ist. Zwar handelt es sich bei „Enlightening Nights, Darkening Days“ um Davides erstes Soloalbum, doch ist er kein Neuling im Musikgeschäft. Er war Mitglied der Band Rustfield und hat darüber hinaus auch schon mit anderen Musikern zusammengespielt. |
|||
Meine
Entscheidung, fast ausschließlich Bassgitarre zu spielen, hat
verschiedene Gründe. Mir wurde klar, dass die Gitarre nicht mehr zu mir
gehört, wenn auch nur am Rande. Ich erkannte auch, dass die instrumentale
Sprache, die ich mir angeeignet hatte, nicht das war, was ich für dieses
Projekt wollte. Andererseits zwang mich ein Problem mit einer Hand dazu,
meine gesamte Technik und meine Positionen zu überprüfen und alternative
Lösungen zu finden. Auch aus der Veränderung der Technik und der
Herangehensweise ist diese Platte entstanden. Der andere Sprung ins
Ungewisse war der Gesang. Ich habe schon immer gesungen, seit ich ein Kind
war, war Teil verschiedener Chöre, A-Capella-Gruppen, habe sogar Chöre
geleitet, aber nie wirklich solo gesungen. Aber ich dachte, wenn ich sagen
muss, was ich in mir trage, kann ich nicht anders, als es mit meiner
Stimme zu sagen. Bei
den acht Stücken auf „Enlightening Nights, Darkening Days“, auf denen
er neben dem Gesang auch Bass gespielt hat, holte er sich Unterstützung
von Bassist Colin Edwin (ex- Porcupine Tree und O.R.k), Heather Findlay
(u. a. Odin Dragonfly, Ayreon), Edmondo Romano (PFM, New Trolls),
Keyboarderin Elisa Montaldo (Motus Laevus, Il Tempio Delle Clessidre, VLY)
sowie mit Schlagzeuger Omar Maiorano und dem Gitarristen Gabriele Tiezzi
weitere langjährige Freunde aus der italienischen Musikszene. Die
Zusammenarbeit mit Heather und Colin war nicht nur ein musikalisches,
sondern auch ein menschliches Vergnügen. Sie sind zwei fantastische
Menschen, sympathisch und mit einer ganz eigenen musikalischen Identität.
Ich freue mich, dass sie mitgemacht haben. Elisa hat einen fantastischen
Job gemacht und ist seit den ersten Entwürfen der Songs in das Projekt
eingebunden. Sie hat immer aus der Ferne gearbeitet. Edmondo und ich sind
bei unserem zweiten Projekt, und er weiß genau, wie er das, was mir
vorschwebt, in Musik umsetzen kann. Es sind fantastische Musiker wie
Gabriele und Omar, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite und das Glück
habe, sie als Freunde bezeichnen zu können. Gestartet
wird mit dem 5:06minütigen „Night City Lights“. Gitarre und Gesang
verbreiten gleich ein sehr proggiges Ambiente. Das Stück dockt an Prog
der 70’er wie auch an Neo-Prog an. Nach nicht ganz einer Minute bringt
das Schlagwerk mehr Druck ins Spiel und das Stück entwickelt sich zu
einem mitreißenden Song. Herrlich auch das Keyboardsolo, das ein wenig an
Rick Wakeman erinnert. Das ist ein klasse Einstieg in dieses Progalbum. Dem
folgt das 6:17minütige „Absent“, das mit mysteriösen Keyboardklängen
beginnt, sich dann zu einem sanften Song mit herrlichen Mellotronklängen
mausert. Eine Progballade, die zum Ende hin an Dynamik gewinnt. Im 5:48minütigen
„Under The Rain“ kommt dann Gastbassist Colin Edwin (ex-Porcupine
Tree) zum Einsatz. Das druckvolle Stück erinnert vor allem in den ersten,
druckvollen Momenten an Porcupine Tree, wechselt dann aber in einen sehr
atmosphärischen Part, sobald der Gesang einsetzt. Erst im Mittelteil
lassen die Musiker wieder alle Zügel los um mit Druck erneut einen
Kontrapunkt zu setzen. Mit
zehn Minuten Spielzeit ist „Four Notes Of Shame“ das längste Stück
des Albums. Hier startet Davide mit einer Pianopassage, an die sich
Neo-proggige und teils kraftvolle Passagen anschließen. Der Hauptteil ist
aber wieder sehr sanft und melodiös angelegt. Wie bei einem guten
Longtrack üblich, finden sich in diesem Stück Struktur-, Melodie- und
Rhythmuswechsel. Mit Akustikgitarre und Piano startet dann das 7:34minütige,
balladeske „Love Moan“, das stilistisch gen Italo-Prog weist. Im
abschließenden, verträumten, 6:37minütigen „Hidden Glade“ tritt
dann Heather Findlay neben Davide ans Mikro. Ihre sanfte Stimme passt sich
perfekt dem Song an. Beide Stimmen passen dabei sehr gut zusammen. Die
Songs auf Davide Ronfetto’s Album „Enlightening Nights, Darkening
Days“ bewegen sich im Stile des 70’er Jahre Prog und Neo-Prog. Alles
ist sehr harmonisch und ohne Ecken und Kanten eingespielt. Da steht das
Wohlgefühl an erster Stelle. Damit erfindet Davide zwar den Progrock
nicht neu, hat aber eine sehr angenehm ins Ohr gehende Scheibe
eingespielt. Stephan Schelle, Februar 2023 |
||||