David Serby – Poor Man’s Poem

David Serby – Poor Man’s Poem
Eigenvertrieb / www.davidserby.com (2011)
(10 Stücke, 37:17 Minuten Spielzeit)

Aus den Vereinigten Staaten von Amerika erreichte mich ein Album von dem mir bisher unbekannten David Serby. Schon das Cover, das David mit Akustikgitarre und Hut zeigt, macht deutlich, dass wir es hier mit einem Country-Album zu tun haben. Und genau das wird auch geboten. David hat nicht alles allein eingespielt, vielmehr singt er und spielt Akustikgitarre und Bass. Daneben steuern zahlreiche Musiker Instrumente wie zum Beispiel Akkordeon, Panflöte, Harmonium; Fiedel, Dobro und Perkussion bei. Und die Backgroundstimme von Claire Holley sorgt für eine zusätzliche Note, die den Songs gut zu Gesicht steht.


Country im Singer/Songwriter-Stil bietet er in den zehn Songs, die den Spirit Amerikas des 19 Jahrhunderts widerspiegeln. Dabei verarbeitet er auch Themen die in die Zeit fallen, als Jesse James noch den Westen unsicher machte und der Goldrausch im vollen Gange war. Davon zeugen Titel wie „Lay Down My Colt“, „Virginia Rail“ oder „Wild West Show“.

Bei den Songs fällt sofort die sehr angenehme, sanfte Stimmlage auf, mit der David ans Werk geht. Das klingt alles sehr unaufgeregt und doch souverän.

Bei den Liedern handelt es sich durchweg um teils sehr langsame Balladen. Manche Stücke wie zum Beispiel „Of The Caroliners“, haben einen Folkanstrich, der wie hier vor allem durch Mandoline und Akkordeon erzeugt wird.

Ich bin zunächst recht skeptisch an dieses Album herangegangen. Aber schon nach wenigen Momenten hat mich die Musik von David Serby überzeugt. Das liegt vor allem an den wirklich herrlichen Melodien und der sanften Stimme, die eine wohlige Stimmung beim Hören erzeugt. Auch wenn der Vergleich total hinkt, so erinnert mich sein Gesangsstil doch in einigen Momenten an Akustik-Balladen von Jethro Tull. „Poor Man’s Poem“ bietet aber, damit hier kein Missverständnis aufkommt, lupenreine Country-Musik. Das Digipack kommt mit einem zwölfseitigen Booklet, das entsprechend der Musik im Retrolook gehalten ist. Mir gefällt diese Scheibe.

Stephan Schelle, August 2011

   

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