Cunning Mantrap
- HAZMAT Zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP „Dull Days“ melden sich die Kölner Rocker Cunning Mantrap wieder zurück mit ihrem ersten vollwertigen Album „Hazmat“, das mit seinen 12 Songs dieses Mal aus den vielen Musikstilen schöpft, die Gitarrist und Sänger Phry McDunstan, Bassist Tobi Schmidt und Drummer Alex Klose seit jeher hören, lieben und spielen. |
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Ihre
erste Single „Red“, die das Album auch eröffnet, schöpft mit seinem
Hauptriff aus dem frühen Rock and Roll von Chuck Berry und macht auch
durch ihren aufrührerischen Text unmissverständlich klar, wie die Band
sich selbst und ihre Musik versteht: Als Elemente der Gegenkultur, die in
dieser Form leider langsam zu verschwinden droht und seit mittlerweile
fast 2 Jahrzehnten durch angepasstere und glattere (Gitarren-) Musik
ersetzt wird. Ein
Dutzend neuer Songs hat die Band auf das Album gepackt, von denen zwei die
Acht-Minuten-Grenze knacken. Der Rest bewegt sich vorwiegend bei vier bis
fünf Minuten. Rau
und erdig klingt das in Köln ansässige Trio. Mit einer gehörigen
Portion Grunge und Hardrock kommen sie gleich im Opener „Red“ rüber.
Die Jungs rocken was das Zeug hält. Nach vier kraftvollen Stücken kommt
dann mit Song Nr. 5 („A Light That Should Have Shined“) plötzlich
eine Ballade, die so gar nicht in den Gesamtkontext zu passen scheint.
Allerding wirkt es nach den ersten heftigen Songs wie Balsam für die
Ohren. Leichte
psychedelische Sounds kommen dann im 8:11minütigen Longtrack „Detox“
auf. Dem folgt mit „Weary“ ein weiteres Stück, das nicht so ganz ins
Gesamtbild des Albums passen will. Akustikgitarren, die Led Zeppelin artig
anmuten und eine ganz eigene Stimmung erzeugen, stehen im Vordergrund. Der
Song wirkt ein wenig verschroben. In „The Past“ wird es dann gar etwas
proggig und erinnert darüber hinaus ansatzweise auch an Bands wie die Red
Hot Chili Peppers. Auch hier haben sie die Dynamik rausgenommen. Es folgen
weitere teils verschrobene teils rockige Songs. Meinen
Geschmack treffen Cunning Mantrap mit „HAZAMAT“ leider nicht ganz. Ich
kann nur empfehlen vorher in die Scheibe reinzuhören und sich selbst ein
Bild zu machen. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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