Crystal Palace
– Scattered Shards Die Berliner Artrockband Crystal Palace scheint mit einem zweijährigen Rhythmus zwischen ihren Veröffentlichungen das richtige Timing an den Tag zu legen, denn mit dem am 06.04.2018 erschienenen achten Album „Scattered Shards“ beweist das Quartett erneut seine Klasse im Genre. Am LineUp, bestehend aus Yenz (Gesang, Bass), Frank Köhler (Keyboards), Nils Conrad (Gitarren) und Tom Ronney (Schlagzeug), hat sich ebenfalls keine Veränderung eingestellt. |
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Den
Beginn macht das eröffnende „Inside The Box“, das mit einer
Pianopassage und unterlegten Synthieflächen beginnt zu denen Yenz mit
einem recht trockenen Gesang einsteigt. Das klingt zunächst nach bestem
Neo-Prog, wie man ihn sonst auch von der Insel her kennt. Im zweiten
Drittel fügen Crystal Palace dann noch einen mystischen Part, bestehend
aus elektronischen Sounds, hinzu. Dieser scheint dann nahtlos in das
Titelstück überzugehen. Stilistisch bleiben sie im gleichen Fahrwasser
wie beim Opener (klingen dabei vom Sound an einigen Stellen gar wie Peter
Gabriel), fügen dann aber einige härtere Riffs hinzu. Das 7:24minütige
Stück ist gut arrangiert und über die volle Länge hin spannend
aufgebaut. Warum das Stück klangtechnisch gegenüber den Anderen leicht
abfällt (fällt besonders unter dem Kopfhörer auf), ist mir ein Rätsel. „Inside
Your Dreams“ wartet dann mit einer wunderbaren Melodielinie auf, die
sich schnell festsetzt. Hier bestechen vor allem auch die atmosphärischen
und rhythmischen Gitarrenparts. Elektronisch, mit einem leicht sakralen
Anstrich, beginnt „The Logic Of Fear“. Schnell ändert sich aber diese
Stimmung und der Song entwickelt sich zu einem gut rockenden Track, dessen
Arrangement wieder hervorragend ausgearbeitet wurde. Es
folgen das wunderbare „Carving“ mit etwas härteren Riffs und eingängiger
Melodie, das zwischen knackigen Hardrockrhythmen und herrlichen
elektronischen Parts wandelnde „Collateral“ und das wunderbare achtminütige
„Simply Irresistible Cruel Intentions“ mit sehr schönen Soli. Mit dem
Stück „Outside The Box“, das den Spirit des eröffnenden „Inside
The Box“ aufnimmt, endet dann das Album. Sehr gut gefällt mir hier das
Gitarrensolo von Nils Conrad, das direkt unter die Haut geht. Mit
„Scattered Shards“ bewegen sich die Berliner von Crystal Palace mehr
im Neo-Prog-Bereich als in Artrockgefilden. Aber auch diese Spielart
verstehen sie sehr gut umzusetzen, so dass ein sehr schönes Album
entstanden ist. Stephan Schelle, Mai 2018 |
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