Cryptex – Madeleine Effect
SAOL / H’art (2015)

(12 Stücke, 50:31 Minuten Spielzeit)

Nach dem beeindruckenden Erstling „Good Morning, How Did You Live?“ aus dem Jahr 2011 und zahlreichen Liveauftritten legt die aus dem Raum Hannover stammende Band Cryptex mit „Madeleine Effect“ das zweite Album vor. Es hat zwar lange gedauert, aber die Band absolvierte zum Einen zahlreiche Konzerte in Deutschland und 20 europäischen Ländern, zum Anderen hat sich das Besetzungskarussell kräftig gedreht. Von der 2011’er Besetzung ist nur noch Bandleader Simon Moskon übrig geblieben.


Aus dem bisherigen Trio wurde ein Quartett, das neben Simon Moskon (Gesang, Bass, Piano, Keyboards) aus André Jean Henri Mertens (Lead- und Rhythmusgitarre, Backgroundgesang), Marc Andrejkovits (Bass, Rhythmusgitarre, Backgroundgesang) und Simon Schröder (Schlagzeug, Perkussion, Cajón, Backgroundgesang) besteht.

„Extrahiere die Schönheit und Reinheit des Schmerzes, erkenne die Anarchie der Vergänglichkeit und du wirst ‘Madeleine Effect’ verstehen!”, so umschreibt der Bandleader Simon Moskon die Songs des neuen Albums.

Der musikalischen Mixtur aus Hardrock, Progressive Rock, Alternative, Folk, Punk und symphonischem Rock sind die Hannoveraner aber treu geblieben. Schon der Opener „The Knowledge Of Being“ mit seinem Satzgesang verbreitet eine hohe Spannung und zeigt, dass die Band bzw. Simon es versteht herrliche Melodien zu schreiben, die verschiedenste Musikstile in sich vereint.

Punk, Hardrock und Prog verbinden sich dann auch in „Ribbon Tied Swing“. Simon wirkt wie ein Geschichtenerzähler was sich in seinem markanten Gesang widerspiegelt, der beispielsweise in Songs wie „When The Flood Begins“ zeigt. Selbst so ein 1:45 Minuten kurzer Track wie „Romper Stomper“ kann gefangen nehmen. Dieses kurze Stück strotzt nur so vor Energie, obwohl hier Akustikinstrumente wie Gitarre und Cajón im Vordergrund stehen.

Mit „Stroking Leather“ scheint die Band dann streckenweise auf den musikalischen Pfaden der 70’er Jahre zu wandeln und klingt doch äußerst modern. Man kann diese Mixtur kaum beschreiben und die Musik der Band in keine Schublade stecken, aber sie fasziniert vom ersten Moment an. In dieser hohen Qualität machen Cryptex auf dem ganzen Album weiter.

Man sagt ja dass das zweite Album das schwerste sei. Cryptex haben sich Zeit gelassen um den Nachfolger ihres tollen Debüts „Good Morning, How Did You Live?“ einzuspielen und ich denke das hat sich gelohnt, denn die Band fasziniert wie vor vier Jahren. Eine tolle Band mit einem klasse Album.

Stephan Schelle, März 2015

   

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