Crabe - Visite Du Temple Inné Crabe ist eine Band aus Kanada und besteht aus Mertin Hoëk (Télégraphe Jungle, IDALG, Jesuslesfilles, Leamers, etc.) und Gabriel Lapierre (Après l’Asphalte, Varger, etc.). Wie im Pressetext zu lesen ist bietet das Duo eine spezielle Art von „présent-punk“, gemischt mit komplexen Strukturen und surrealen Melodien. Das klingt in meinen Ohren aber alles recht chaotisch. Das Album, das den Titel „Visite Du Temple Inné“ trägt, ist am 29.09.2023 herausgekommen. |
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Nach
15 Jahren der Suche nach einer noch unerforschten Art, Musik zu machen,
haben sich Crabe in einen bunten Mantel aus Art-Punk, kontrolliertem Chaos
und klanglichem Surrealismus gehüllt. Aus ihren Experimenten entstand ein
Wort, das ihr Universum mit Genauigkeit und Einfachheit zusammenfasst:
Crabism. Crabism ist ein Besuch im inneren Tempel von Crabe, ein Ritt
durch einen Sturm von Ideen, die das seltsamste, furchterregendste und
attraktivste musikalische Biest des musikalischen Spektrums von Quebec
bilden. Nach
der Veröffentlichung von „Sentients“ im Jahr 2021 wird das skurrile
Duo ein Territorium neu kartieren, das nur Crabe so zu besetzen weiß. Zu
Beginn des Jahres 2023 schöpft Crabe aus den Tiefen ihres Wesens, um am
29. September ein neues Album zu veröffentlichen: „Visite Du Temple Inné“.
Eine Reihe von Überlegungen drängt die Gruppe dazu, das Konzept der
Rockgruppen in Frage zu stellen. Peinlich berührt von Pastiches,
Gitarren, Schlagzeug und Percussion, versucht die Gruppe, etwas Frisches
und Dynamisches in diesen Brei aus Geistern der Vergangenheit zu bringen. Das
Chaos in der Musik zeigt sich schon gleich im 3:08minütigen Opener
„Conscience Universelle“. Der Track beginnt elektronisch, dann setzt
ein fettes Schlagzeug ein. Hat man sich gerade daran gewöhnt kommen
undefinierte Geräusche auf und der Rhythmus verändert sich. Nach wenigen
Momenten wird eine kindliche Melodie gesungen und mit diesem durcheinander
an Sounds vermengt. Das hat was von Punk. Das
fünfminütige „Leb Doggo“ haut punkige kraftvolle Rhythmen, stoische
Gitarren und einen geschrienen Gesang raus. In der Mitte wird es dann ganz
chaotisch. Beim Hören hab ich das Gefühl in einem Irrenhaus zu
verweilen. Ein
musikalischer Lichtblick kommt dann mit dem 3:16minütigen Song „Je Ne
Peux Pas Te Dire Je T’aime“. Das hat sogar Popappeal und geht richtig
gut ins Ohr. Danach geht es aber weiter mit Tracks die Punk mit
Soundexperimenten verbinden. Das ist alles sehr anstrengend. Zwischendurch
kommen immer mal wieder melodische Elemente heraus, das ist aber für
meinen Geschmack zu wenig. „Visite
Du Temple Inné“ der kanadischen Band Crabe ist ein verstörendes Werk,
das Punk mit Soundexperimenten verbindet in denen sich nur manchmal
melodische Passagen herauskristallisieren. Lediglich der Song „Je Ne
Peux Pas Te Dire Je T’aime“ bietet Wohlklang. Die Musik auf dem Album
ist aber nicht mein Fall. Stephan Schelle, Januar 2024 |
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