Cosmics – The Cosmic Year

Cosmics – The Cosmic Year
Lion Music (2008)
(10 Stücke, 51:13 Minuten Spielzeit)

Cosmics nennt sich die Progband um Keyboarder Daniele Liverani. Ihr erstes Album trägt den Titel “The Cosmic Year”, das Mitte April 2008 beim finnischen Label Lion Music erschienen ist. Über myspace bin ich auf dieses amerikanische Quartett, bei dem neben Daniele noch Tommy Ermolli (Gitarren), Rufus Philpot (Bass) und Virgil Donati (Schlagzeug) zum Projekt gehören, gestoßen. „The Cosmic Year“ ist ein instrumentales Konzeptalbum, bei dem die Band die Eckpfeiler von 15 Milliarden Jahren der Geschichte des Kosmos auf ein Jahr skaliert hat. Das Ganze haben sie dann in zehn Stücken, über 51 Minuten verteilt, musikalisch umgesetzt.


Los geht es mit dem Urknall im Opener „Big Bang“. Ein elektronisches Rauschen zu Beginn dieses Stückes soll wohl den Urknall darstellen, das geht aber zumindest noch recht gemächlich an. Dann kommen Schlagzeug und Gitarren hinzu und es entwickelt sich ein treibendes Progrock-Instrumental, mit tollen filigranen und ausgefeilten Soli. In diesem ersten Stück, das mit dem Urknall am 01. Januar beginnt, geht es über die Entstehung der Milchstraße und der Entstehung der Erde am 14. September bis zum ältesten Stein, der auf der Erde entdeckt wurde (25.September) in der Zeitschiene voran. Hier wird schon deutlich welch kleinen Zeitraum die Erde im Verhältnis zum Universum besteht.

Am 02. Oktober beginnt dann nach der Rechnung von Cosmics das Leben auf der Erde. Dieses dokumentieren sie im zweiten Stück „Life Birth“. Es startet mit einer Keyboardpassage, wie sie von Rick Wakeman her stammen könnte. Darüber legen die vier aber wieder diese rockigen Gitarren und Schlagzeugpassagen. Melodie- und Rhythmuswechsel sorgen für die notwendige Abwechslung in dem Stück, was sich auch bei den folgenden Tracks fortführt. In „Life Birth“ geht es um erste Lebensformen, die noch weit entfernt vom intelligenten Leben sind.

Die Humanoiden treten dann erstmals im sechsten Stück „Omination“ auf den Plan. Da sich die Menschheitsgeschichte im Zeitverlauf eher in einem sehr kleinen Rahmen bewegt, betreten sie in der Zeitrechnung erst am 31. Dezember gegen 22:30 Uhr die Bühne. Das von Daniele wieder sehr Wakeman-orientierte Keyboardspiel wird zunächst mit einem ausufernden Schlagzeugpart garniert. Der Track klingt, von der Melodie, sehr proglastig und ist mit einigen härteren Gitarrenlicks gespickt.

„History Begins“ und „Emperors And Gods“ umfassen dann ab dem 31. Dezember 23:59:50 bis 23:59:58 Uhr die Phase der Sumerer und Ägypter bis zur mongolischen Invasion, während sich „Voyages Of Discovery“ unter anderem mit der Entdeckung Amerikas und der Renaissance in Europa beschäftigt. Das abschließende „The Last Second“, wir haben mittlerweile 24:00 Uhr, widmet sich dann der modernen und technologischen Kultur der Menschheit. Wie klein und winzig doch unser Leben dabei erscheint. In diesen Song wurden u. a. Sprachfetzen eingeflochten, die klingen, als wären sie in der Kommandozentrale der NASA mitgeschnitten worden.

Der Band Cosmics gelingt mit ihrem Debüt „The Cosmic Year“ ein eindrucksvolles Prog-Album mit Metal- und Hard Rock-Einflüssen, das ganz ohne Gesang auskommt und doch fesselnd bleibt. Daniele spielt dabei seine Keyboards im Stile eines Rock Wakeman. Ein tolles Album, das man auf http://www.myspace.com/cosmicsproject Probe hören kann.

Stephan Schelle, Mai 2008

   

CD-Kritiken-Menue