Cosmic Ground -
III Der deutsche Keyboarder Dirk Jan Müller hat neben der Psychedelic./Krautrockband Electric Orange noch ein weiteres musikalisches Standbein. Als Cosmic Ground veröffentlicht er seit 2014 schon das dritte Album auf dem er Solo auf den Pfaden der elektronischen Musik wandelt. Nach „Cosmic Ground“ und „2“ erscheint nun „III“ im Herbst 2016. |
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Er
scheint sich mittlerweile fest im Umfeld der „Berliner Schule“ der
70’er Jahre verortet zu haben, denn die vier Stücke auf dem Album sind
sehr Sequenzerlastig. Dabei finden sich aber auch immer noch sehr spacige
und psychedelisch wirkende Parts in den Longtracks. Schnell kommt Dirk Jan
Müller zur Sache, denn die Sequenzer nehmen gleich zu Beginn der Stücke
die Arbeit auf, um sich in den Vordergrund zu legen und somit die
Schrittfolge vorzugeben. Darauf setzt er dann Sounds und Flächen und
variiert den Rhythmus der taktgebenden Sequenzer. Das entwickelt sich –
wie in den 70’ern in der „Berliner Schule“ – recht langsam, aber
stetig und entwickelt so – wie im ersten Stück „Ground Control“ -
eine gewisse Sogwirkung. Die
Stücke atmen zwar eine Menge nostalgischer Klangfarben, aber die Musik
ist mit heutiger Technik aufgenommen worden, so dass sie druckvoll und
dynamisch aus den Boxen kommt. Im
zweiten Stück „Crumbling Darkness“ braucht Dirk Jan Müller erst eine
Weile, in dem er mysteriös klingende Synthesizer-Wolken durch den Raum
ziehen lässt. Das wirkt teilweise recht surreal und experimentell. Sechs
Minuten später wird dann aber der Sequenzer wieder eingeschaltet und das
typische Endsiebziger-Flair von Tangerine Dream & Co. ist sofort
wieder da. Das Highlight des Albums ist „Keep Us In Space“, das durch
seinen schnellen Sequenzerrhythmus, der über gut 18 Minuten tuckernd das
Stück nach vorn treibt, einfach fasziniert. Der
letzte Track „Monochrome Ritual“ weicht von den anderen Tracks etwas
ab, da hier der Sequenzer eine Pause einlegt und Rhythmen eher Mangelware
sind. Nur im Mittelteil lässt er ihn für kurze Zeit ein rhythmisches
Muster vollziehen, das nur kurz in den Vordergrund tritt. Vielmehr
produziert Dirk Jan Müller in diesem Stück Flächen und Harmonien die er
aufeinander aufbaut und somit eine hypnotische Grundstimmung erzeugt. Das
ist der Soundtrack zum Schweben unter der Wasseroberfläche. Zum Ende hin
wird es dann wieder etwas experimentell. Mit
seinem dritten Album ist Dirk Jan Müller mit seinem Musikprojekt Cosmic
Ground im Hauptfach der „Berliner Schule“ angekommen. Es macht Spaß
zu hören, wie er diese Stilrichtung für sich entdeckt und in seinem
eigenen Stil umsetzt. Ein Tipp für alle Freunde der Sequenzer
orientierten Elektronikmusik. So kann es gerne weitergehen, vor allem wenn
der Sequenzer an Dominanz gewinnt, wie es in vielen Passagen der CD der
Fall ist. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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