Corky Laing And The Perfect Child – Playing God

Corky Laing And The Perfect Child – Playing God
Gonzo Multimedia (2013)
(25 Stücke, 62:18 Minuten Spielzeit)

„Playing God“ ist das Konzeptalbum des Mountain-Schlagzeugers Corky Laing, das er zusammen mit zwei internationalen Philosophen (Prof. Matti Häyry und Dr. Tuija Takala) konzipiert hat. Thematisch geht es darum die in der Gegenwart so oft angestrebte Erlangung von Perfektion in einer musikalischen Metapher darzustellen. Zehn Musiker gehören zu The Perfect Child, darunter auch die beiden oben genannten Philosophen. Als weiteren Gastmusiker konnte Corky den Gitarristen Eric Schenkman (Spin Doctors) für zwei Stücke gewinnen.


Der CD ist ein 24seitiges Booklet beigefügt, das sämtliche Songtexte (und das sind wahrlich nicht wenige) beinhaltet. Die einzelnen Stücke haben Laufzeiten zwischen 0:36 und 4:42 Minuten. Man sollte das Album - auch wenn die Stücke nicht nahtlos ineinander übergehen - im Ganzen hören.

Los geht es mit einer gut anderthalbminütigen Overtuere mit dem Titel „Gods March“. Das bluesige „Luke’s Blues“ ist dann der erste Song des Albums. Einen stilistischen Wechsel vollziehen Corky Laing And The Perfect Child dann im nächsten Stück „Terrace Of The Gods“. Dieses balladeske Stück klingt nach 70’s Rock vermischt mit Musical-Anleihen. Das folgende „Perfect Boy“ bietet dann Rock’N’Roll-Musical-Sound, der mich sehr stark an Produktionen wie die „Rocky Horror Picture Show“ erinnert.

Das knapp einminütige „Tony’s Return“ ist ein funkiges - mit merkwürdiger Rock/Musical-Einlage verziertes - Zwischenspiel, das wie eine Brücke zwischen den Stücken klingt. „College Girls“ ist dann eine treibende Rockernummer, die gefällt. Auch das folgende balladeske „Silent Dreams“ hat was von 70’er Jahre Rock. Das wirkt wie eine Mischung aus Uriah Heep und Melodicrock. „My Brother’s Gonna Die“ ist dann aber etwas punkig und hat was von Nina Hagen. Eine etwas schräge Nummer. Und genau in diesem ständig wechselnden Stil machen Corky Laing & Co. weiter.

„Playing God“ von Corky Laing And The Perfect Child hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Es gibt einige Songs, die recht gut sind, allerdings sorgt die Stilvielfalt dafür, dass man sich nicht genau auf ein Genre einlassen kann. Es wirkt teilweise wie Stückwerk.

Stephan Schelle, August 2013

   

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