Collapse Under The Empire - Recurring
Finaltune Records / Broken Silence (2023)

(9 Stücke, 50:32 Minuten Spielzeit)

Collapse Under The Empire, das musikalische Projekt von Chris Burda und Martin Grimm, meldet sich am 29.09.2023 mit seinem neuen Album „Recurring“ eindrucksvoll zurück. Unterstützt wurde das Duo bei der Einspielung von Schlagzeuger Nando Schäfer. Neben dem neuen Studioalbum wird es auch noch mit „Works 08-23“ eine streng limitierte Werkschau in einer Vinylbox mit 11 LPs geben. Die Box enthält den kompletten Backkatalog der Band von 2008-2023 inklusive aller Alben, EPs, Split-EPs, B-Seiten, Raritäten, Non-Album-Tracks sowie Singles, in einer Vinyl-Box mit 11 Vinyls.


Seit 15 Jahren präsentieren Chris Burda und Martin Grimm einen Genre-Mix aus Post-Rock, Soundtrack, Shoegazing, Ambient bis hin zu eiskalter Electronica. Ihre Musik wird mittlerweile in Hollywood-Trailern wie Brightburn von James Gunn und in vielen Dokumentarfilmen verwendet. Ihre soundtrackartigen Kompositionen waren schon immer perfekt für filmische Soundtracks. Mit dem neuen Album hat das Duo bisher eine beeindruckende Zahl von neun Studioalben, drei EPs und diversen Singles veröffentlicht.

Mir lag zur Besprechung die CD-Version des neuen Albums „Recurring“ vor. Die CD erscheint in einem sechsseitigen Digipak mit einem sehr schön gemachten Artwork, das Fantasygrafiken zeigt. Die passen auch ganz hervorragend zur Instrumentalmusik. Das Album enthält neun Stücke mit Laufzeiten von 3:35 bis 7:14 Minuten Spielzeit

Im Pressetext ist zu lesen: Ihr neues Album „Recurring“ kann als orchestrales Post-Rock-Epos bezeichnet werden, das den Sound und die Komplexität der Band auf ein neues Niveau hebt. Thematisch dreht sich das Album um den ewigen Kreislauf des Lebens, in dem sich alles auf unserem Planeten ständig wiederholt. Auf Zerstörung und Todesreinigung folgen Frieden und Erlösung. Das Album ist düster, melancholisch und hoffnungsvoll zugleich. Collapse Under The Empire kreieren einen kraftvollen Sound, der ätherische Klanglandschaften mit ihrem charakteristischen gitarrenbetonten Post-Rock-Sound verbindet.

Der 6:13minütige Opener „Genesis“ verbindet schon auf eindruckvolle Weise Soundtrack, Elektronik und Postrock. Das geht mal richtig monumental, melodisch und gut ab. Was für ein Opener! Das ist nicht weit von Bands wie Long Distance Calling & Co. entfernt, hat aber noch diesen monumentalen/symphonischen Touch.

Weiter geht es mit dem 5:27minütigen „Revelation“. Der beginnt recht sphärisch mit elektronischen Streichersounds, Flächen und einer pulsierenden Pianopassage. Dann setzt nach wenigen Momenten ein unwiderstehlicher Beat ein, auf den sich nun die Melodie legt. Das ist einfach klasse gemacht und zündet sofort. Im Verlauf spielt das Duo noch mit Wechseln in der Dynamik. Und genau so machen Collapse Under The Empire weiter im betörenden, 5:18minütigen „Mercy“. Da werden herrliche Melodiebögen mit druckvollen Rhythmen und voluminösen Sounds perfekt verwoben.

Elektronisch zeigt sich zunächst das 5:22minütige „Absolution“ um die herrlich flächigen Sounds dann mit druckvollem Schlagwerk zu umspannen. Es wechselt danach zwischen atmosphärischen und fett groovenden Passagen im Postrock-Format. Mit dem 3:35mnütigen „Requiem“ tritt dann eine recht ambiente Ruhephase zur Mitte des Albums ein. In diesem Stück herrschen elektronisch erzeugte Stimmungsbilder durch sich verändernde Flächensounds vor. Zum Ende hin kommt dann die E-Gitarre wieder ins Spiel, die einen monumentalen Soundteppich erzeugt. Nach diesem Ruhepol geht es mit vier weiteren rhythmischen Tracks weiter, die den Standard der ersten Tracks locker halten.

Für mich war das neue Album von Collapse Under The Empire der erste Kontakt zu ihrer Musik. Und ich muss sagen, dass ich komplett geflasht bin von diesem Sound. Damit gehören sie für mich zur ersten Riege der Postrockbands wie Long Distance Colling und My Sleeping Karma. Ein absolut überzeugendes Werk.

Stephan Schelle, September 2023

   

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