Coarbegh – The Sound And Flow Of London Town
QuiXote Music / H‘art (2019)

(9 Stücke, 48:49 Minuten Spielzeit)

Coarbegh ist als Sideprojekt im Jahr 2013 von Keyboarder Philipp Jaehne (Poor Genetic Material) und Flötistin Pia Darmstaedter (Autumnal Blossom) aus der Taufe gehoben worden. Bisher sind zwei Alben erschienen, das Dritte wurde am 29.03.2019 veröffentlicht und trägt den Titel „The Sound And Flow Of London Town“. Auf dem Cover des vierseitigen Paperbacks sind lange U-Bahn-Tunnel zu sehen. Das macht schon deutlich, dass sich die beiden Musiker klanglich an Plätzen der englischen Hauptstadt orientierten.


Im Pressetext ist dann auch folgendes zu lesen: Die Grundlage der Musik des neuen Albums bilden Klänge und Atmosphären, die an Orten in London aufgenommen wurden, die in der Pop- und Rockkultur bestimmte Assoziationen wecken und so der Musik von Coarbegh eine weitere Ebene hinzufügen. Um welche Orte es sich dabei im Speziellen handelt, ist aber dem Album nur sporadisch in Form der Tracktitel zu entnehmen. Hinweise sind beispielsweise der Maryon Park, die Docklands, Blue Station, St. John’s Woods und Battersea.

Die neun Stücke beinhalten Instrumentalmusik, die eine ambiente Mischung aus elektronisch erzeugten Sounds und akustischen Instrumenten (Flöte und Pia’s Stimme) darstellen.

Sanfte Flächen durchziehen den ersten Track „Passage Of Colours“, bei dem in den Hintergrund Schritte eingewoben wurden, die klingen als seien sie in einem langen Gang aufgenommen worden. Hier wird die Verbindung zu der Covergestaltung besonders deutlich. Auf diese ruhige, ambiente Atmosphäre setzt Pia dann einen Melodiebogen, während Philipp teils rhythmische, elektronisch erzeugte Klangtupfer einstreut. Diese ambienten Klangwelten ziehen sich dann auch wie ein roter Faden durch das komplette Album. Ruhig und langsam fließen die Klänge dahin und sorgen beim Hörer für eine sehr entspannte Stimmung.

Die einzelnen Stücke entwickeln sich nur langsam und breiten so diese ambiente und beruhigende Stimmung über den Hörer aus. Lichtblicke sind dann vor allem die sehr schönen Melodien, die Pia an der Flöte in die Tracks einbaut. In den Stücken finden sich dann auch immer wieder Soundsamples, die von Philipp Jaehne in London an den entsprechenden Locations aufgenommen wurden.

„The Silent Zone“, das mit Orgelsounds aufwartet, besticht vor allem durch Pia’s sehr schöne Melodie und gehört für mich zu den Highlights des Albums. Ein weiterer Höhepunkt wurde mit „Battersea Dream“ ans Ende der CD gestellt. Hier besticht vor allem die Kombination aus rhythmischen Sounds und Synthiechören.

Auch auf dem dritten Album des Musikprojekts Coarbegh, das den Titel „The Sound And Flow Of London Town“ trägt, bieten Pia Darmstaedter und Philipp Jaehne sehr schöne, angenehm ins Ohr fließende Ambienttracks. Vor allem die Kombination aus Keyboards und Flöte machen das Album aus.

Stephan Schelle, April 2019

   

CD-Kritiken-Menue