Causa Sui - Same
 

Causa Sui - S/T
Nasoni Records (2005)

Mit wabernden Space Sounds startet dieses Debüt der vier Dänen, was dann aber schnell in heftige Gitarrenwälle übergeht. So entsteht „Ventura Freway“, ein erstklassiger Hardrocker, mit markanten Vocals und quietschenden Gitarrenorgien zu schepperndem Schlagzeug. Hier wird man sicher an die Hardrock Ausläufer der Psychedelia der Marke MC 5 erinnert. Mit zarten Bläserklängen zu verhallenden Glocken geht es über in „Where The Streams Collide“. Geheimnisvoller Gesang zu Stoner Gitarren und psychedelisch verspielten Rückwärtsschleifen, angetrieben von der Rhythmusgitarre und dem Schlagzeug geht es voran, bis die Gitarren in Eruptionen hervorbrechen. Im Hintergrund flirren ständig die psychedelischen Sounds, der Song fällt ins Anfangstempo zurück bis sich das Spielchen langsam schneller werdend wiederholt und am Ende in donnernden Gitarren abhebt.


Mit akustisch verspielten Gitarren und Sounds startet „Leilani“ sanft wie ein Traum. Hier tauchen auch Elemente des psychedelischen Pops der achtziger Jahre auf, besonders durch die schwebenden Synthiesounds kreiert. Eine drei Minuten Erholungspause bis zum mit rockigen Gitarren startendem „El Paraiso“. Hier wird wieder mächtig Gas gegeben und es darf Headgebangt werden. Das setzt sich auch beim von Mundharmonika eingeleitetem „Tornado Eye“ fort, dass eben durch diese etwas mehr in den amerikanischen Stoner / Hardrock gezogen wird. Wenn sich dann Gitarre mit Mundharmonika in wilde Duelle begibt, wird’s richtig schräg und richtig heiß. „Tijuana Blues“ eröffnet mit flirrenden Sounds und einer spacig-ruhigen Gitarre. Mit der zweiten Gitarre erweitert und dem figurenreichen Schlagzeug startet der Spaceblues, der uns langsam dahin trägt. Zu den perlenden Gitarren flirren die Sounds und rückwärts Schleifen. Mit schroff quietschenden Gitarren und dunklen Chören startet dann nach ca. fünf Minuten das Rockfinale, das nach wenigen Takten jedoch in einer heulenden Gitarre versandet. Eine fast fröhliche Gitarrenmelodie unterstützt von den flirrenden Sounds setzt dann ein um den Song flockig psychedelisch zum Ende zu tragen, jedoch nicht ohne nochmals in eine kräftig rockende Sequenz zu verfallen.

Abschluss und Herzstück des Albums ist das 14 Minuten Epos „Workings Of The Great Blue Swells“, in welchem noch mal alle Register, in erster Linie jedoch die psychedelisch-spacigen gezogen werden. Ebenfalls von einer betörenden Gitarrenmelodie begonnen, setzen die manischen spacigen Drums und Percussions ein. Die Gitarren umflirren einen nur so, während der Bass störrisch seine Bahnen zieht. Im Hintergrund passiert auch wieder sehr viel, unter viel Hall kommt aus den Geräuschen die Stimme hervor. In diesem psychedelischen Monster kommt natürlich die Harp besonders hervor, dazu gibt es wunderbare Gitarreneinlagen mit schönen Wah-Wah-Effekten. Sobald sich die Stimme unter lauter erdenden Gitarren erhöht, spielt man sich in Trance, und kaum in selbigen versetzt, wird es wieder ruhiger und die Gitarren und die Harp flirren verhallt dazu. Mit diesem Song ist den Dänen einer der besten Psych/Space Songs gelungen, der in den letzten Jahren erschienen ist.

Den vier Dänen ist ein reifes Erstlingswerk gelungen. Sie bedienen sich nicht nur an den großen Vorbildern der 60er und 70er Jahre, sondern lassen durchaus auch modernere Einflüsse zu, die das Werk sehr interessant und spannend machen. Den vier Dänen ist ein für Psych, Space, Stoner und auch Oldschool Hardrock Fans geeignetes Werk gelungen. Es erscheint in bewährter Nasoni Qualität in einem schönen CD-Digipack oder Stilecht auf wahlweise schwarzem oder rotem (limitiert auf insgesamt 500 Stück) Vinyl.

Wolfgang Kabsch

   

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