Canedy - Warrior
Sleaszy Rider (2020)
(10 Stücke, 44:28 Minuten Spielzeit)

Kopf der Band Canedy ist der US-amerikanische Schlagzeuger, Produzent und Songwriter Carl Canedy, der in den späten 70’er und frühen 80’er Jahren Schlagzeuger in den Metalbands The Rods und Manowar war. Carl Canedy hat eine neue Band mit Tony Garuba (Bass, Cello, Gesang), Charlie Russello (Gitarren, Synthesizer) und Ex-TLC Mike Santarsiero (Lead-Gesang) zusammengestellt. Am 07.08.2020 erschien das Debütalbum von Canedy mit dem Titel „Warrior“.

Die Band bietet klassischen, melodischen Metal. Das zeigt sich schon im ersten Song „Do It Now“. Fette Schlagzeugstafetten und ein Heavy Riffing sind hier die Zutaten, die mit einer eingängigen Melodie gewürzt sind. Das geht gleich richtig ab. Das folgende „Not Even Love“ setzt mehr auf Melodie, während der Härtegrad eine Spur herabgesetzt wurde. Das geht gut ins Ohr.

Im Song „Lies“ drücken die Jungs dann das Gaspedal ordentlich durch und gehen auf Hochgeschwindigkeitskurs, ohne die Melodie zu vergessen. Das passt sehr gut zusammen. Vor allem Carl Canedy geht an den Drums richtig ab. Im Song „Hellride“ übernimmt dann Basser Tony Garuber den Leadgesang. Dieses Stück versprüht neben einer melancholischen Stimmung auch einen düsteren Touch, das liegt vor allem am Gesang und dem Riffing.

Nach weiteren, abwechslungsreichen Heavy Metal-Songs, bei denen Canedy die Rhythmik und das Riffing variiert, endet das Album mit zwei sehr melodischen Songs. In „The Prize“ kommen gar AOR und leicht poppige Elemente in den Metal-Sound. Auch im letzten Song „Atia“ sorgen vor allem die Melodie und die zurückgenommenen, aber rockigen Gitarrenparts für einen leicht poppigen Anstrich. Damit stechen diese beiden Songs aus dem Metalkontext heraus. Die beiden Songs sind aber sehr eingängig und sorgen für noch mehr Abwechslung auf dem Silberling.

„Warrior“ ist eine melodische Metalscheibe mit einer Menge Abwechslung. Das macht sie auch für „Normalhörer“ interessant. Vor allem die beiden letzten Songs mit ihrem Rock-Popappeal gehen gut ins Ohr.

Stephan Schelle, August 2020