Blue Sky Theory - Cassandra
Sena Music / Rockdom Records (2016)

(9 Stücke, 38:24 Minuten Spielzeit)

Die Alternative-Metal Band Blue Sky Theory, deren Musiker aus Bremen kommen, hat ihr Debütalbum „Cassandra“ im Mai 2016 auf den Markt gebracht. Das Album erscheint in einem vierseitigen Digipack mit sehr ansprechendem Cover. Allerdings enthält die CD kaum Informationen und auf Songtexte muss man auch verzichten.


Die Band besteht aus den jungen Musikern Ben Schön, Eike Behrens, Daniel Pajak, Fabian Korbjun und Patrick Timmermann. In dieser Formation ist der norddeutsche Fünfer seit Juli 2015 zusammen.

Was die Jungs für ein Brett raushauen können, das zeigen sie gleich mal im Opener „The Convenant“, das mit treibenden Metalriffs und einem Stakkatoschlagwerk aufwartet. Auch der Gesang ist in diesem Song noch sehr düster gehalten.

Ausgeklügelte Schlagzeugmuster zeigen sich dann im etwas sanfteren „Build It Up / Tear It Down“. In diesem Song, dessen Gesang nicht mehr so düster wie im Opener klingt, sondern mit herrlichem Satzgesang aufwartet, bieten sie melodischen Metal. Das ist Alternative-Metal vom Feinsten.

Der balladeske Beginn von „Ignorance Is Bliss“ stellt sich schnell als Finte heraus, denn die Jungs hauen nach wenigen Momenten wieder ein ordentliches Brett raus. Die Gitarren und das Schlagwerk flirren um die Wette. Mit der Midtemponummer „It All Ends The Same“ geht es dann sehr melodisch weiter, ohne die Metalelemente zu vernachlässigen.

Die erwartete Ballade kommt dann im fünften Song „This Day“. Das ist ein wunderbar melodisch, verträumter Song der unter die Haut geht. Ein tolles Ding. Im letzten Drittel gibt es dann eine Passage, die wie für Livekonzerte gemacht ist, denn hier werden die Zuschauer lauthals mitsingen können.

Kraftvoll präsentiert sich das Titelstück, mit einer hohen Spannungsdichte. Der Song „I Can’t Forget“ beginnt mit einer hinreißenden, sanften Gitarrenpassage, bevor der Song in einen druckvollen Metalteil übergeht. In diesem Stück variieren die Bremer sanfte und dynamische Teile in einer äußerst ansprechenden Form. Gehört für mich zu den Highlights des Albums. Nach dem Kraftpaket „Nil“, das wieder mit düsteren Gesangsformen und Klangfarben spielt, endet das Debüt dann mit dem Stück „End Of The Road“ mit einer Akustiknummer mit leichtem Folk- und Metal-Einschlag, die ebenfalls zu den Highlights gehört.

Mit Blue Sky Theory bereichert eine neue deutsche Band den Alternative-Metal. Mit „Cassandra“ haben sie eine hervorragende erste Duftmarke gelegt, die Appetit auf mehr macht.

Stephan Schelle, Juni 2016

   

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