Blowsight – Life & Death

Blowsight – Life & Death
Fastball / Soulfood (2012)
(13 Stücke, 62:57 Minuten Spielzeit)

Gut ein Jahr nach ihrer EP „Shed Evil“ liefert die schwedische Band Blowsight im Herbst 2012 ihr drittes Album unter dem Titel „Life & Death“ ab. Die aus Stockholm stammende Band, bestehend aus Dr. Mao, Nick Red, Seb und Fabz beschreibt ihren Musikstil selbst als frischen, kraftvollen PopMetalPunk. Diese Mischung mundete bereits auf der 2011’er EP recht gut und wird von dem Powerquartett auf „Life & Death“ fortgeführt.


Auf 13 Stücken hauen die Jungs ihren kraftvollen Rock, der von mächtigen Metalriffs, teils punkigen bzw. nach Indierock klingende Rhythmen und eingängigen Melodien zusammengehalten wird, raus. Gleich der Opener „It’s Me You’re Looking For“ zeigt alle dieser Zutaten. Der Song geht mächtig ab und lädt zum Headbangen genau so wie zum Tanzen ein. Sehr gelungen ist der harmonische Mittelteil, in dem die Band äußerst amerikanisch (Westcoastrock) klingt und sehr atmosphärische Gitarren den Metaldruck zeitweise lindern.

Satzgesang, der recht folkig klingt, leitet in den nächsten Song „Back Where We Belong“. Dieser erste Ansatz führt aber in die Irre, denn schnell kommen wieder Metalgitarrenwände auf und der Stakkato artige Schlagzeugrhythmus verleiht dem Song noch mehr Druck.

Immer wieder überraschen Blowsight durch eingestreute Klänge - wie zum Beispiel die Gitarren in „Play Play Play“, die man so nicht erwartet hätte. Das macht ihre Songs unglaublich abwechslungsreich und unberechenbar. In fast allen Stücken herrscht aber die Melodie vor, so dass es nicht wirklich in reines Gedröhne abdriftet, was der Musik auch sehr gut tut. Angenehm fällt auch der Gesang auf, der sich immer wieder den unterschiedlichern Stimmungslagen anpasst. Und Refrains wie etwa in „Sun Behind The Rain“ fressen sich schnell in die Gehörgänge.

Streichersounds, Pianoklänge und moderate Gitarrenriffs leiten in das hymnische „Through These Eyes“, das durch seine Wehmut, die es ausstrahlt, eine wohlige Stimmung verbreitet. Dem folgt dann wieder mit „Suprised?“ ein kraftvolles Stück das mächtig abgeht und ansatzweise Growlgesang zu bieten hat.

Mit „Hit On The Radio“ scheinen die Schweden auf einen ebensolchen zu spekulieren, ist das Stück doch sehr eingängig. Allerdings haben sie es mit knackigen Gitarrenriffs unterlegt. Gefolgt wird dieses Stück von einem nicht ganz einminütigen Zwischenspiel mit dem Titel „They Whisper ...“, das wie eine theatralische Einlage wirkt. Danach wird es wieder Bretthart, denn die Jungs hauen ordentliche Metalriffs raus. Im Gegensatz dazu steht das folgende „Blackout Time“, das mehr in Richtung Industrial schielt und streckenweise mit Hip Hop artigen Sounds aufwartet.

Nach der sehr schönen eingängigen Nummer „We All Fall Down“ hauen sie dann bei „Red Riding Blues“ einen Metal-Blues raus. Ja, sie schaffen es diese Kombination hinzubekommen und sie um weitere stilistische Zutaten zu ergänzen. Den Abschluss bildet dann „Dystopia II“, das mit Harfenklängen beginnt und durch den Gesang, der teilweise an den seligen Freddie Mercury erinnert, sowie dem in Teilen recht symphonischen Stil in Richtung Queen mit Metalgitarren weist.

„Life & Death“ ist ein guter Nachfolger zur letztjährigen EP „Shed Evil“ geworden. Das schwedische Quartett bietet kraftvollen Rock mit Metal, Punk und Pop-Einschlag. Mir macht das Album jedenfalls Spaß.

Stephan Schelle, November 2012

   

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