Black Space Riders – D:REI

Black Space Riders – D:REI
Black Space Records / Cargo Records (2014)
(13 Stücke, 78:13 Minuten Spielzeit)

Mit dem dritten Album der aus Münster stammenden Band Black Space Riders, das den bezeichnenden Titel „D:REI“ trägt, steige ich erstmals in deren Musikkosmos ein. In einer Winternacht im Jahr 2008 trafen sich die Musiker JE, SLI, SAQ and CRIP - die nur ihre Pseudonyme, oder sind es Abkürzungen der richtigen Namen ? preisgeben - zum Jammen. In dieser Winternacht wurde der Grundstein für die Band Black Space Riders gelegt. Erstes Ergebnis war das selbst betitelte Album, das im Jahr 2010 das Licht der Laser erblickte.


Mittlerweile ist aus dem Quartett ein Quintett geworden. Dazu gehören derzeit JE (Gesang, Gitarren), SEB (Gesang), CRIP (Schlagzeug, Gesang), SLI (Gitarren) und SAQ (Bass).

Das neue Album ist randvoll mit Musik und wurde von den fünf Musikern in vier Bereiche unterteilt, die jeweils drei bis vier Stücke enthalten. Während die ersten drei mit den Anfangsbuchstaben des Albumtitels beginnen („Defiance“, „Ruins“ und „Escape“) wurde das letzte Kapitel mit „Beyond“ überschrieben.

Gestartet wird mit „Stare At The Water“, das mit sanft aufziehenden Synthiesounds und einem Wasserrauschen - wie bei einer Brandung - beginnt. Man glaubt zunächst ein Ambient-Album in den Player gelegt zu haben, doch schon nach etwas mehr als einer Minute kommen Gitarrenklänge auf, die - zunächst noch sanft - dann aber Metalmäßig und kraftvoll aus den Boxen drängen. Die bleischweren Gitarrenriffs und das druckvolle Schlagwerk dröhnen förmlich durch den Raum. Das Wichtigste ist aber, dass Black Space Riders von Beginn an auf Melodien setzen und so dem Klanggewitter einen nahrhaften Unterboden bescheren, der dem Rockfreund schnell mundet. Space-, Psychedelic und Heavy Metal verbinden sich zu einer perfekten Mischung.

Nach diesem ersten Kracher legt die Münsteraner Band mit „Bang Boom War“ sofort nach. Eine recht monotone Tonfolge wird durch den intensiven und kraftvollen Sound und die Gitarrenwände in eine höhere Sphäre gehoben. Das klingt in der Tat wie ein Kampf.

Die Gitarrensounds in „Rising From The Ashes Of Our World“ vernebelt einem zunächst die Sinne. Der Gitarrenwand steht zunächst ein recht reduzierter Schlagzeugrhythmus gegenüber durch den die Gitarren noch mehr an Gewicht bekommen. Im Refrain haut die Band dann wieder den Metal raus. Das ist unglaublich faszinierend gemacht. Man kann sich dieser Atmosphäre nicht entziehen.

„Give Gravitation To The People“ vereint Psychedelic Rock mit Heavy Metal und weiteren stilistischen Elementen. Das zündet sofort. Ein akzentuierter und fetter Basslauf eröffnet zum Schlagzeug von CRIP den nächsten Song „Way To Me“. Jeder Song scheint eine andere Stimmungslage und Atmosphäre zu verströmen. Und doch passen die Songs zusammen und lassen das Album äußerst dicht und intensiv erscheinen.

Wow, was haben die Münsteraner Black Space Riders da nur für ein Soundmonstrum erschaffen. Fette Gitarren- und Bassläufe türmen sich meterhoch vor dem Ohr des Hörers auf. Dazu gibt es kraftvolle Rhythmen und immer herrliche Melodien. Eine klasse Kombination, der man sich nicht entziehen kann. Wie muss das Ganze erst live auf der Bühne rüberkommen?

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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