Bjørn Riis -
Everything To Everyone Bjørn Riis ist der Gitarrsit der norwegischen Band Airbag. Am 08.04.2022 erscheint mit „Everything To Everyone“ sein bereits viertes Soloalabum. Bjørns letztes, 2019’er Soloalbum, „A Storm is Coming“, wurde von der Presse und den Fans begeistert aufgenommen. Progrock.org.pl nannte es „Ein Meisterwerk“ und gab dem Album 5/5, während das Prog Magazine Bjørns einzigartige Texte mit dem Kommentar „Eine solche Verletzlichkeit ist im Prog selten zu sehen“ würdigte. |
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Zusätzlich
zur regulären CD-Version wird eine limitierte Digisleeve-CD-Version
erscheinen, die zwei Bonustracks enthält: Eine alternative Version des
Titeltracks und die 2020 erschienene digitale Single „Desolate Place“.
Mir lag zur Besprechung eine PromoCD der „normalen“ Version vor. Die
drauf enthaltenen sechs Stücke weisen Laufzeiten von 4:34 bis 13:20
Minuten Spielzeit auf. Musikalisch
bewegen sich die Songs in einem recht melancholischen Stil, der eine warme
Atmosphäre versprüht und die Nähe zu Bands der Marke Pink Floyd sowie
seiner Stammband aufweist. Perlende
Keyboards, druckvolles Schlagzeug und Gitarren eröffnen den ersten Song
des Albums, dem fast sechsminütigen „Run“. Nach etwas mehr als
anderthalb Minuten wechselt das Ganze dann in einen sehr atmosphärischen
Track, der zunächst von den Synthies getragen wird. Dann kommt eine
Akustikgitarre auf, die sofort an Pink Floyd oder die frühen Porcupine
Tree denken lässt. Ab Minute Drei sorgt dann eine Melodielinie auf der
Akustikgitarre - unterlegt von herrlichen Flächen und Pianoklängen - für
weitere Wohlfühlatmosphäre. Das ist der typische Sound von Bjørn Riis
bzw. Airbag. Unterbrochen werden diese atmosphärischen Sounds dann von
heftigen Gitarrenklängen und Schlagwerk, was wieder in Richtung Porcupine
Tree weist. Ein klasse instrumentaler Opener. Es
folgt der mit 11:40 Minuten Spielzeit erste Longtrack des Albums mit dem
Titel „Lay Me Down“. Dieser startet auch mit sehr atmosphärischen,
sanften Gitarrensounds. Nach einer halben Minute setzt dann Bjørn’s
Gesangsstimme ein, die sich dieser ruhigen Atmosphäre anschließt. Die
Musik und Bjørn’s Stimme bohren sich langsam in die Gehörgänge. Über
weite Strecken zeigt sich der Song von einer sehr atmosphärischen Seite,
die immer mal wieder durch druckvolle Rhythmen und Gitarrenlicks
unterbrochen werden. Wer Pink Floyd zur „Wish You We’re Here“-Zeit
mag, der wird auch in diesem Stück/Album seine Heimat finden. Ruhige
Pianoklänge eröffnen dann das 7:20minütige „The Siren“, das mich so
ein bisschen an den Stil von Tim Bowness erinnert. Auch Bjørn’s Gesang
klingt in einigen Passagen eine Spur danach. Langsam entwickelt sich das
Stück, das im Verlauf an Dynamik und Intensität gewinnt. Hier kann man
sich aus dem Hier und Jetzt wegbeamen. Mit
13:20 Minuten ist „Every Second Every Hour“ der längste Track des
Albums. Auch hier erinnert mich Bjørn an Tim Bowness, was Gesang und die
Melodieführung angeht. Das Stück entwickelt sich langsam und enthält
herrliche Soli und Instrumentalpassagen, in die man sich fallen lassen
kann. Das 4:34minütige „Descending“ ist ein atmosphärisches
Instrumentalstück, das im letzten Viertel in einen heftigen Part
ausbricht und damit einen Kontrapunkt setzt. Das Ende des Stückes ist
allerdings sehr abrupt. Mit
dem 7:28minütigen Titelstück endet dann das Album. In diesem Stück
singt Bjørn ein Duett mit Mimmi Tamba. Die beiden Stimmen umarmen sich
dabei in einer sehr zärtlichen Art und Weise, was dem Song gut zu Gesicht
steht. Der Gesang erinnert dabei an Anathema. „Everything
To Everyone“ ist ein wunderschönes, melancholisches Album, das dichte
Atmosphäre aufweist. Man kann sich in diese Musik fallen lassen und den
eigenen Träumen nachgehen. Stilistisch zeigt es Nähe zu Pink Floyd, frühen
Porcupine Tree, Airbag und Tim Bowness/No-Man. Stephan Schelle, März 2022 |
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