beyond-o-matic – Relations At The Borders Between

beyond-o-matic – Relations At The Borders Between
Trial Records (2013)
(7 Stücke, 72:59 Minuten Spielzeit)

Die Band beyond-o-matic stammt aus den vereinigten Staaten von Amerika und macht seit 1994 „improvisationally birthed, bombastically enhanced emotionally charged space-prog stadium rock“, wie sie es selber nennen. Nach ihrem Debütalbum „The Flight Of Luis Garcia“ aus dem Jahr 1994 erschienen noch weitere vier Alben. Nach einigen Besetzungswechseln besteht die Band derzeit aus Peter Fuhry (Gitarren, Electric Harp, Melodica, Effekte, Gesang), Kurt „Stenzo“ Stenzel (Synthesizer, Effekte) und Anthony Koutsos (Schlagzeug).


Entstanden ist das neueste Werk „Relations At The Borders Between“ an nur zwei Tagen (03. und 04.05.2012) während die drei Musiker im Studio improvisierten. Mehr als ein Jahr hat es dann noch gedauert einige Overdubs und den Gesang, die Texte sind erst nach den Aufnahmen entstanden, beizumischen. Da ich die bisherigen Alben der Band nicht kennen, kann ich allerdings nichts zur Entwicklung des Trios sagen.

Nach den ersten beiden kürzeren Stücken „In The C“ und „Tick Tock Rock“ durchbrechen beyond-o-matic bei den restlichen Songs jeweils die Zehn-Minuten-Marke. Elektronische Tunes starten in den ersten fünfminütigen Track „In The C“, der damit im symphonisch/elektronischen Rock liegt. Leichte Anflüge von Psychedelic Rock werden ebenfalls in den Song gemischt. Peter wandelt beim ersten Sog in gesanglich hohen Lagen, die der Musik ein besonderes Flair geben. Das ist schon mal ein sehr interessanter Einstieg in das Album.

Der zweite Song „Tick Tock Rock“ bietet in seinen 2:29 Minuten dann aber eher uninspirierte Klänge, die irgendwie langweilig klingen und auch nicht zum Opener passen. Mit dem Stück „Wish“ kommt dann der erste von zwei Songs, die es auf über 15 Minuten bringen. Recht psychedelische Sounds bestimmen den Beginn dieses Stückes. Der Track ist ziemlich monoton angelegt und auch wenn Peter nach gut drei Minuten seinen Gesang beisteuert, dann wird der Song zwar besser, aber behält seine monotone Stimmung bei. Das Stück wartet dann noch mit einigen Passagen auf, die recht elektronisch klingen und auch im späteren Verlauf eine Spur Folk enthalten, so wie es bei Jethro Tull der Fall ist.

Das Peter eine Menge Musik der späten 60’er und frühen 70’er aufgesogen hat, das kann man dann auch im nächsten Stück „In Two Os“ erkennen. Da klingt auch wieder Psychedelic Rock und sogar Beat durch. Dieser psychedelisch angelegte Song hat allerdings auch seine Längen, was das Hören etwas ermüdend werden lässt. Leider ist die Aufnahme etwas, ich sage mal matschig geraten, da die einzelnen Instrumente nicht transparent rüberkommen, was dem Hörgenuss doch etwas schadet.

Sanft und mystisch, teils mit sakralen Einschüben zeigt sich dann das fast elfminütige „Turn, Switch, Trust“. Hier wirkt die Monotonie durch ihren zeitlupenartigen Ansatz aber wiederum fesselnd.

Dem folgt ein etwas experimentelles und wiederum psychedelisches „But The Love“. Das ist für meinen Geschmack einfach zu lang geraten und weist nicht wirklich Höhepunkte auf. Da wabern die Gitarren und Synthies vor sich hin. Zum Ende hin steigt die Dynamik zwar an, aber holt das Stück auch nicht mehr aus der Versenkung hervor. Den Abschluss bildet dann das mit fast 16 Minuten längste Stück des Albums „Out The C“. Neben guten Ansätzen ist der Track aber auch in diesem Fall wieder etwas zu lang ausgefallen. In den Passagen, in denen Peter zum Mikro greift, zeigt sich dieser Abschlusstitel von seiner besseren Seite, ohne aber richtig zu überzeugen.

Das Album „Relations At The Borders Between“ hinterlässt bei mir leider einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen hätte der Platte eine bessere Abmischung gut getan, zum anderen sind die einzelnen Songs zu lang geraten und machen so die guten Ansätze, die sich überall finden lassen, wieder zunichte. Schade, aber so kann ich jedem nur empfehlen vorher in die Scheibe reinzuhören.

Stephan Schelle, November 2013

   

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