Bergman – Maximum Delirium Overdrive

Bergman – Maximum Delirium Overdrive
Play My Music / Musichelp (2013)
(11 Stücke, 41:23 Minuten Spielzeit)

Der aus Schweden stammende Lars Bergman firmiert für seine Musik, die in einer Mixtur aus den Genres Singer/Songwriter/Folkpop beheimatet ist, nur mit seinem Nachnamen. Neben Singer/Songwriter und Folk bringt Lars Bergman aber auch weitere stilistische Merkmale in seiner Musik unter. Soweit ich das überschauen kann, stellt „Maximum Delirium Overdrive“ das am 24.01.2014 auf den Markt kommt, das Debütalbum des schwedischen Multiinstrumentalisten dar. Bergman hat zahlreiche Instrumente eingespielt und singt die Texte selbst. Daneben standen ihm aber auch weitere Gastmusiker zur Seite.


Die CD erscheint im sechsseitigen Digipack, in dem sich neben wenigen Informationen hauptsächlich die Albumtexte befinden.

Mit herrlichen Gitarren wartet das erste Stück „Conquistador“ auf, das neben Folk auch noch einen psychedelischen Anstrich bekommen hat. Bergman schwört bereits in diesen ersten Momenten eine eigentümliche Stimmung herauf, die vor allem durch die Instrumentierung einen ganz eigenen und besonderen Anstrich bekommt.

Einen außergewöhnlichen Rhythmus spendiert Bergman dem Song „Black Christmas“, der einige Noten des allseits bekannten „White Christmas“ beinhaltet, aber in eine völlig andere Richtung geht. Lars lässt seine Stimme, wie schon im Opener recht markant vibrieren, was dem Stück eine gewisse Zerbrechlichkeit verleiht. Und auch hier ist eine Spur von psychedelischen Klängen und gar Pop/Wave zu spüren.

Popmusik mit Dancefeeling lässt Bergman dann im nächsten Stück „Johnston Town“ entfalten. Auch kommen hier Erinnerungen an Electropop der frühen 80’er Jahre hoch. Allerdings wirkt Bergman’s Gesang hier etwas gequält. Dem stehen die Popmelodie und die eingängige Instrumentierung entgegen. Ähnlich wirkt „The Sea“.

Sehr eingängig und intensiv zeigt sich dann „In My Garden“, das wiederum Electropop und Wave mit Folksounds verbindet. Ein fesselndes Stück. Noch elektronischer geht es dann in „The Gate“ zu, das darüber hinaus auch einige Streichersounds aufweist, was dem Stück eine klassische Komponente beifügt. „Overdrive“ fällt mit seinem treibenden, wirren Rhythmuslauf völlig aus dem Rahmen. Allerdings stellt dieses Instrumental auch nur ein 45sekündiges Zwischenspiel dar. Recht minimalistische Elektroniksounds - wie zu Kraftwerk-Zeiten - treffen beim abschließenden „Empire Down“ auf Akustikgitarrenklänge und verströmen ein ganz besonderes Flair.

Mit seiner ganz eigenen Art taucht Lars Bergman in eine Melange aus 80’er Jahre Electropop/Wave und Singer/Songwriter-Stilistik und verbindet dies auch noch mit Folk- und Psychedelic-Elementen. Das Ergebnis klingt sehr spannend und eingängig.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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