Beatnik Rocks – God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You!

Beatnik Rocks – God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You!
Eigenvertrieb (2012)
(15 Stücke, 56:47 Minuten Spielzeit)

Es zeugt schon von hohem Selbstbewusstsein, wenn ein Band ihr Album „God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You!“ nennt. Beatnik Rocks heißt die Kapelle, die aus Sven Schöning (Vox, Girls, Guns, Guitar & the lost Baseball Bat), Lars Flug (Drums, Percussion, Cajon, Videoaction), OK69 (Bass, everythging man can do) und Franco Rinke (Lead & Rythm-Guitar, Smoke & other Shit) besteht. Dass die Jungs eine Menge Humor haben, das sieht man am LineUp und auch an den Fotos im Booklet.


Im Booklet steht dann auch zur Musik: „Dies ist die Essenz des Rock’N’Roll. Fast alle Songs sind live eingespielt. Drums, Bass, eine Gitarre, Gesang, fertig! Garantiert keine fucking Trigger, keine zehn Gitarren, keine Kompressionen bis zum Anschlag. Es lebe die Dynamik! Achtung, dieses Album ist nicht perfekt!

Wenn dann der erste Song „Ghost“ aus den Boxen bläst, dann weiß man was die Band mit ihrem Statement meint. Pure Energie springt aus der Anlage. Was zunächst noch nach einem Wave-Rhythmus klingt, entpuppt sich schnell zu einer Metal/Heavy Metal-Nummer. Damit liegt man nicht weit vom aktuellen Sound eines Alice Cooper & Co. Der nächste Track „Don’t Forgiveness“ wird dann von Sven regelrecht rausgerotzt, so dass er sich stilistisch nicht weit vom Growling entfernt. Dazu lassen die Jungs die Gitarren ordentlich sägen, während Lars den Song hinter seinen Fellen ständig nach vorn treibt.

„Monster Of War“ ist dann wieder eine melodischere und moderatere Nummer, ähnlich wie sich schon „Ghost“ präsentierte. Und die Stücke atmen allesamt eine raue Dynamik, die alles andere als aufgesetzt wirkt. Vielmehr hat man das Gefühl als haben Beatnik Rocks die Zügel einfach mal losgelassen und drauflos gerockt. Und das ist in der Tat sehr authentisch und schnörkellos.

Das die Band es auch sanft und dazu herrliche Melodien komponieren kann, das zeigt sie in der Akustikballade „So Much To Learn“. Und wenn man die Platte durchhört, fragt man sich, was die Vier noch lernen sollten, denn die Songs haben Substanz und Klasse. Und so schließt sich perfekt das darauf folgende „Much To Learn“, in dem Sven ein Duett mit einer Sängerin eingeht, in diesem ruhigeren Stil an.

Beatnik Rocks singen ihre Texte in englischer Sprache, allerdings mit einer Ausnahme. Mit „Erinnerung“ haben sie ein Lied auf dem Album, in dem Sven deutsch singt. Und auch hier - wie in allen anderen Songs, in denen er seine Stimme variiert - macht er eine sehr gute Figur. Ausgerechnet das Stück „Poème de l`extase (souvenance postlude) # 1 Dis dur“, das vom Titel her recht klassisch wirkt, ist ein 38sekündiges Punkgewitter auf Speed.

Ein Denkmal setzten sie sich mit dem kraftvollen „Beatnik Rocks“, das wie eine Mischung aus verschiedensten Metalstilen (darunter AC/DC) anmutet. Mit einem fetten Basslauf beginnt „Thirsty“, das Sven wieder richtig dreckig raushaut. Also gib dem Jungen wirklich was zu trinken, sonst kann das böse ausgehen.

Mit „God Bless You, Life Sucks You, Beatnik Rocks You!“ haben Beatnik Rocks ein klasse Album vorgelegt, dass nur so vor Kraft und Dynamik strotzt. Unbedingt anhören, die Jungs rocken wirklich!!!

Stephan Schelle, November 2012

   

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