Bad Company – Bad Co
Rhino Records / Swan Songs Records / Warner Music Entertainment (1974 / 2015)

(21 Stücke, 96:51 Minuten Spielzeit)

Kurze Zeit nach dem sich die britische Band Free, deren größter Hit „All Right Now” auch heute noch ein Gassenhauer ist, auflöste, gründeten Paul Rodgers (Gesang) und Simon Kirke (Schlagzeug) zusammen mit dem von Mott The Hoople kommenden Mick Ralphs (Gitarren) und dem Bassisten Boz Burell, der einige Jahre bei King Crimson gespielt hatte, die Band Bad Company. Eine Supergroup war entstanden, die gleich mit ihrem Erstling „Bad Co“ einen Volltreffer landete.


Noch bevor Led Zeppelin ihr Meisterwerk „Physical Graffiti“ auf ihrem eigenen Label veröffentlichten, kam das Debüt von Bad Company 1974 auf dem neu gegründeten Swan Song Records heraus. Zwischen 1974 und 1982 brachten sie sechs sehr erfolgreiche Alben auf den Markt, bevor sich die Band dann im Jahr 1983 erstmals auflöste.

Das Debütalbum enthält mit der unwiderstehlichen Nummer „Feel Like Makin’ Love“ einen Song, der ihnen eine Grammy-Nominierung brachte. Aber auch Songs wie das rockige und trocken gespielte „Can’t Get Enough“, mit dem „Bad Co“ beginnt, besaß damals wie heute eine große Strahlkraft. Es war quasi die Blaupause für den Sound, der sich über die nächsten Werke ziehen sollte.

Mit ihrem straighten Rock und Paul Rodger’s markanter Stimme waren sie an der Gestaltung des Sounds der 70’er Jahre maßgeblich beteiligt. Davon zeugen auch Songs wie „Rock Steady“ aber auch so herrliche Balladen wie „Ready For Love“ oder das akustische, unter die Haut gehende „Seagull“.

Das Debütalbum von Bad Company schoss während der ersten US-Tour der Band umgehend auf Platz 1 der US-Charts. Dank der darauf befindlichen Hits wie „Can’t Get Enough“, „Bad Company“, „Ready For Love“ und „Movin’ On“ wurde es im Laufe der Zeit mit fünffachem Platin ausgezeichnet!

Vor einiger Zeit haben die britischen Rocker aus Westminster, London, die Original-Multitrack-Bänder ihrer ersten beiden Alben „Bad Company“ (1974) und „Straight Shooter“ (1975) aus dem Archiv gehoben und fanden dabei unveröffentlichte Tracks und Studio-Mixe aus den Aufnahme-Sessions zu den Alben. Am 03.04.2015 erscheint nun eine Deluxe Edition, die zwei CDs umfasst. Auf der ersten CD ist das Originalalbum in remasterter Form enthalten, während die zweite CD 13 Stücke enthält, die aus Alternativversionen oder Sessionaufnahmen bestehen bzw. Single-Fassungen oder B-Seiten von Singles darstellen.

Unter den Tracks befinden sich acht bisher unveröffentlichte Aufnahmen, etwa das Demo für die Ballade „The Way I Choose“, ein Take des Titelsongs „Bad Company“, das kurz vor der Albumaufnahme entstand, und eine Roh-Version von „Superstar Woman“. Rodgers nahm den Song erst 1983 für sein Soloalbum „Cut Loose“ final auf. Ebenfalls in der Deluxe Box: Der Single-Edit von „Can’t Get Enough“ und die B-Seiten „Little Miss Fortune“ und „Easy On My Soul“.

Die CD erscheint in einem achtseitigen Digipack mit einem 20seitigen Booklet, in dem sich neben den Originalbildern des 74’er Albums zahlreiche weitere Fotos, Plakate, Coverabbildungen und umfangreiche Linernotes befinden.

Das Debütalbum von Bad Company, schlicht „Bad Co“, ist ein grandioses Werk, das im April 2015 - wie auch das zweite Album „Straight Shooter“ - durch die Deluxe Edition richtig gefeiert wird. Ein Muss für jeden Rockfan der 70’er Jahre.

Stephan Schelle, März 2015

   

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