Axel Rudi Pell – The Crest

Axel Rudi Pell – The Crest
spv music (2010)
(10 Stücke, 57:23 Minuten Spielzeit)

Zwei Jahre sind vergangen, seit Axel Rudi Pell sein letztes Studioalbum „Tales Of The Crown“ veröffentlichte. Mit „The Crest“, das am 23.04.2010 erschienen ist, legt er einen qualitativ hochwertigen Nachfolger hin. Stilistisch bewegt er sich mit seiner Band, das sind außer Axel (Lead-, Rhythmus- und Akustikgitarren), Johnny Gioeli (Lead- und Backgroundgesang), Ferdy Doernberg (Keyboards), Volker Krawczak (Bass) und Mike Terrana (Schlagzeug), im Umfeld von Deep Purple, Black Sabbath und Rainbow. Vor allem Johnny’s Gesang sorgt für den Vergleich mit Rainbow, denn er erinnert ein wenig an Ronnie James Dio.


Das Plattencover ziert eine mittelalterliche Szene und die CD beginnt mit einem Intro („Prelude Of Doom“), das ein wenig keltisch bzw. nach einer Mystery-Serie á la „Millenium“ klingt. Das sind Zutaten, die man auch schon von früheren Alben kennt, die aber immer wieder gut kommen.

Der erste richtige Song, der gleich mit sägenden Gitarren startet und den Hardrock in bester Manier zelebriert, ist das treibende „Too Late“. Mit diesem Track zeigt Axel gleich wo der Frosch die Locken hat, denn dem fliegen dabei gleich sämtliche Strähnen im Headbang-Fieber von dannen. Mit diesem Song nimmt mich Axel auch sogleich gefangen.

Danach muss erst einmal etwas Ruhe einkehren und so kommt ein etwas mittelalterlich, wie ein an Minnesong klingender, balladesker Track mit dem Titel „Devil Zone“ an die Reihe. Doch Stop, diese Stimmung hält mal gerade eine Minute um dann in einen druckvollen Hardrock-Song zu wechseln. Die Riffs sind zwar nicht die neuesten, denn sie erinnern stark an die 70’er / 80’er Jahre, haben aber trotz oder gerade deswegen ihren besonderen Charme. Die anderen Songs sind vom gleichen Kaliber, ob nun das Instrumental „Noblesse Oblige“, das durch Piano und E-Gitarre eine verträumte, Gilmour-artige Atmosphäre entwickelt oder der bombastische Abschlusssong „The End Of Our Time“, sie alle bieten Hardrock vom Feinsten. Einen einzelnen Song herauszuheben ist nicht möglich, da es keine Ausschussware auf dem Album gibt.

Auch das neue, mittlerweile 20. Album von Axel Rudi Pell bietet soliden und eingängigen Hardrock der gehobenen Klasse. Eingängige Melodien und ein moderater Härtegrad sorgen für eine Menge Hörvergnügen. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, April 2010

   

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