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Atsuko Chiba
– Water, It Feels Like It’s Growing Atsuko Chiba stammt aus Montreal. Mit ihrer Band bietet sie eine kohärente und hypnotische Mischung aus Post-Rock, Progressive Rock und Krautrock und webt dabei einen reichhaltigen Klangteppich zusammen, mit schrägem Songwriting. |
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Atsuko
Chiba über das neue Album: „Im Gegensatz zu unserem letzten Album, auf
dem es um Introspektion, Raumzeit und die persönliche Reise ging,
beziehen sich die Themen des neuen Albums auf unsere Umwelt und unsere
Reaktion auf sie. Obwohl wir nicht streng politisch sein wollen, stammen
unsere Referenzen von hochpolitischen Bewegungen und Ideen. Teilung und
Gruppenideologie werden stark thematisiert. Ein Paradebeispiel ist die
Bewaffnung des Vokabulars, um uns abzulenken, zu verdrängen und zu
entfremden und uns zu zwingen, an allen Fronten Partei zu ergreifen. In
unseren Texten kommt auch unsere angeborene Liebe zu allen Lebewesen stark
zum Ausdruck und beinhalten ein hoffnungsvolles, wenn auch etwas gewalttätiges
Plädoyer für Veränderung.“ Auf
dem Album „Water, It Feels Like It’s Growing“ wird experimenteller
Rock in sechs Stücken mit Laufzeiten von 2:42 bis 7:48 Minuten Länge
geboten. Sehr
atmosphärisch mit psychedelischem, krautigem Einschlag zeigt sich das eröffnende,
6:34minütige „Sunbath“. Das kommt recht hypnotisch daher und wirkt
wie ein atmosphärisches Stück von Bands wie Crippled Black Phoenix &
Co. Die Band spielt mit der Dynamik, was den Spannungsbogen hoch hält,
auch wenn einiges leicht monoton wirkt. Mit
einem schönen Groove und Keyboardsounds beginnt dann das 6:39minütige
„So Much For“. Und dieser Rhythmus treibt das Stück voran. Darauf
setzt die Band dann mehrstimmige Gesangslinien, die manchmal etwas
durcheinander wirken, aber einen gewissen Reiz verströmen. Ein ungewöhnlicher
Track. Sanfte
Synthieflächen führen dann in das 4:47minütige „Shook (I’m
Often)“ ein. Sobald der Rhythmus einsetzt wird es rockig/poppig mit
Post-Rock-Einschlag. Das hat etwas Hypnotisches und Betörendes.
„Seeds“ ist mit 7:48 Minuten Spielzeit der erste Longtrack. Ein
wabernder Synthsound und flächige Sounds bilden hier den Unterboden für
diesen wunderbaren Track, auf den dann der Gesang gesetzt wird. Im weitern
Verlauf kommt noch ein akzentuierter Schlagzeugrhythmus hinzu. Ein klasse
Song mit herrlichen Synthpassagen. Nach
dem rockigen, 2:42minütigen „Link“ endet das Album dann mit dem
zweiten Longtrack, dem 7:47minütigen Titelstück. Hier treffen sanfte
Melodielinien auf Postrock und psychedelische Parts. „Water,
It Feels Like It’s Growing“ von Atsuko Chiba ist ein klasse Album in
der Schnittmenge aus Post-Rock, Progressive Rock und Krautrock mit
psychedelischen und elektronischen Elementen. Hypnotisch und eingängig
zugleich. Stephan Schelle, Februar 2023 |
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