Art Of Illusion
– Cold War Of Solipsism Die zweite polnische Band, in der Schlagzeuger Kamil Kluczyński hinter den Fellen sitzt, ist neben Yesternight die Band Art Of Illusion. Während Yesternight eher im melodischen Art- bzw. Progrock beheimatet ist, widmen sich Art Of Illusion dem Progressive Metal. Stilistische Merkmale von Bands wie Dream Theater, britischem Neo-Prog (in den proggigen Parts), Riverside, Katatonia oder Evergrey lassen sich durchaus ausmachen. Neben Kluczyński besteht die Band noch aus den weiteren Mitgliedern Filip Wiśniewski (Gitarren), Paweł Łapuć (Piano, Keyboards), Mateusz Wiśniewski (Bass) und Marcin Walczak (Gesang). |
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Art
Of Illusion schlagen eine härtere Gangart als ihre Labelkollegen
Yesternight an, auch wenn dies in den ersten Momenten des Albums
(„Ico”) noch nicht erkennbar ist. Das Album eröffnet mit fast schon
symphonischen Klängen und erinnert mich ein bisschen an IQ, doch dieser
Eindruck täuscht. Nach dem atmosphärisch/symphonischen „Ico” kommen
im folgenden „Devious Savior” härtere Klangstrukturen durch, die das
Album prägen. Ab jetzt ist man im Progmetal mit vertrackten Rhythmen,
harten Riffs und proggigen Klangtupfern angekommen. Dabei vergessen Art Of
Illusion aber nicht den melodischen Aspekt. Die Band spielt in ihren Songs
mit unterschiedlichen Elementen und variiert dabei den Härtegrad von
sanft bis kraftvoll-metallisch und wechselt dabei auch die Dynamik und
Rhythmik. Durchzogen werden die Stücke zudem von ausdrucksstarken Soli.
Marcin’s Stimme fügt sich zudem perfekt in das Gesamtbild ein. Leicht
jazzig beginnt dann „Allegoric Fake Entity” (was vor allem durch den
Einsatz von Besen beim Schlagzeug erzeugt wird). Dann kommt ein recht
proggig/melodiöser Part, der aber wiederum durch metalhafte Gitarrenlicks
abgelöst wird. Dieser Track zeigt sich von einer filigranen und melodiösen,
sanfteren Art. Der instrumentale Mittelteil glänzt dann durch jazzige
Pianomotive, die mit Metalelementen versetzt werden. Auch
„Santa Muerte” zeigt sich von einer eher filigranen und sanften
Spielart, in der auch Mellotron artige Klänge auftauchen. Dieser Song ist
mehr im Artrock verortet um im späteren Verlauf dann Stakkato artige
Schlagzeugrhythmen mit härteren Riffs zu kombinieren. „Able
To Abide” ist ein wunderbarer, melodischer, balladesker Song mit
Akustikgitarren und einer eingängigen Gesangslinie. Der Metalanteil tritt
hier klar in den Hintergrund. Der Progmetal nimmt dann aber in den letzten
beiden Songs, dem Titelstück und „King Errant” wieder mehr Raum ein. „Cold
War Of Solipsism” von der polnischen Band Art Of Illusion ist ein sehr
schönes Album, das zwischen Progmetal der Marke Dream Theater & Co.
sowie Neo-Prog und Artrock wandelt. Vertrackte Arrangements treffen hier
auf eingängige Melodien. Stephan Schelle, Mai 2018 |
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