Argos – A Seasonal Affair
Progressive Promotion Records (2015)

(11 Stücke, 62:17 Minuten Spielzeit)

Die aus Mainz stammende Band Argos legt nach dem 2012’er Album „Cruel Symmetry“ im Frühjahr 2015 ihre viertes Album vor. Es trägt den Titel „A Seasonal Affair“. Die Band besteht unverändert aus Thomas Klarmann (Bass, Flöte, Mellotron, Akustikgitarre, Keyboards, Gesang), Robert Gozon (Keyboards, Gesang), Ulf Jacobs (Schlagzeug, Perkussion, Gesang) und Rico Florczak (E-Gitarre, Gesang). 


Daneben hat sich das Quartett mit Andy Tillison (The Tangent) an den Keyboards, Thilo Brauss (Superdrama) an den Keyboards und Marek Arnold (Toxic Smile, Stern Combo Meissen, Seven Steps To The Green Door, Flaming Row) am Saxophon noch bekannte Gastmusiker an die Seite gestellt.

Die Mainzer machen auf dem neuen Album da weiter, wo sie auf dem tollen Vorgänger „Cruel Summetry“ aufgehört haben. Auch auf „A Seasonal Affair“ präsentieren sie eine Mischung aus Prog und Canterbury mit jazzigen Elementen. Ihre Einflüsse, die in Bands wie Genesis, Gentle Giant oder Van der Graaf Generator liegen, können sie auch auf dem neuen Album nicht ganz verleugnen, denn stilistisch lugen diese Vorbilder doch an der ein oder anderen Stelle hervor.

Schon im Opener „Vanishing“ zeigt sich die Nähe zum 70’er Sound, jedoch würzen Argos diesen Stil mit modernen Sounds. Das wird deutlich, wenn nach einer herrlich sanften Keyboard-/Mellotronpassage Rico Florczak in die Saiten seiner E-Gitarre greift. Argos verstehen es auf beste Weise die Zeitalter miteinander verschmelzen zu lassen, das bewiesen sie auf dem kompletten Album. Darüber hinaus spielen sie mit dem Tempo wie zum Beispiel in „Divergence“ und nehmen sich auch Zeit für ausufernde Soli.

Einen besonderen Farbtupfer bekommen die Stücke, wenn Thomas Klarmann sein atmosphärisches Flötenspiel mit einbringt wie zum Beispiel in „Silent Corner“. Jazzige, verschrurbelte Passagen werden auch immer mal wieder eingestreut (siehe beispielsweise „Silver And Gold“). Daneben klingt der Gesang an einigen Stellen nach David Bowie.

Kern des Albums ist der vierteilige Longtrack „Not In This Picture“, das eine Spielzeit von 12:33 Minuten aufweist. Das Stück hat alles was ein guter Longtrack benötigt. Die einzelnen Parts verströmen unterschiedliche Atmosphären passen aber hervorragend zusammen. Nicht nur durch die Zusammenarbeit mit Andy Tillison wandeln einige der Songs in den Gefilden von The Tangent.

Neben neun neuen Stücken enthält die CD auch noch zwei Bonustitel vom Debütalbum, die für „A Seasonal Affair“ neu eingespielt wurden. Sie tragen den Zusatz (2015 Version). Die CD ist in einem vierseitigen Digipack mit achtseitigem Booklet verpackt.

Auch das vierte Album der deutschen Formation Argos überzeugt wieder auf ganzer Länge. Die Jungs verstehen es die verschiedenen Stile perfekt miteinander zu verbinden.

Stephan Schelle, Mai 2015

   

CD-Kritiken-Menue