Arena - Pride
verglas music (1996)

Thematisch knüpft die 96'er CD Pride nahtlos an ihren Vorgänger an. Auch musikalisch liegen beide Produktionen so nah beieinander, dass Arena auch beide als DoppelCD hätte herausbringen können.

Im LineUp hat sich aber zur Erstbesetzung schon einiges getan. Für den Bassisten Cliff Orsi ist jetzt der IQ-Bassist John Jowitt mit von der Partie. Auch der Sänger wurde ausgetauscht, jetzt gibt Paul Wrightson den gesanglichen Ton an. Diese Umbesetzung ist aber ohne einen Bruch in der Musik vollzogen worden.

Arena bieten auf Pride 55 Minuten Rockmusik, vom feinsten.
 

 

Wie beim Debüt finden sich neun Tracks auf der CD, die dieses Mal eine Laufzeit zwischen 2:33 und 13:42 Minuten aufweisen. Und noch etwas kommt uns bekannt vor, nämlich vier weitere Versionen von Crying For Help, die zwischen den anderen Stücken platziert wurden.

Es geht gleich richtig los mit dem Opener Welcome To The Cage, denn der Song ist sehr temporeich. Dann folgt das Instrumental Crying For Help Part V, das dieses Mal einen mittelalterlichen Flair verbreitet.

Mit Empire Of A Thousand Days kommt der erste Longtrack dieses Albums mit einer Laufzeit von knapp unter 10 Minuten. Der Song beginnt bedrohlich und man hört eine arabische Stimme rufen. Sobald die Gitarren erklingen (der Stereoeffekt kommt besonders gut über Kopfhörer), geht es dann los. Im ersten Teil gefällt mir das Stück nicht so gut, da fällt es hinter die anderen Titel der CD zurück. Aber im zweiten Teil kann er sich steigern und weiß zu gefallen.

Nach dem nun folgenden Crying For Help Part VI, das wiederum instrumental ist, lassen Arena die Medusa auf den Hörer los. Der Song präsentiert sich im Popgewand mit heavymäßigem Elementen. Für mich der bislang kommerziellste Song von Arena.

Crying For Help Part VII ist wieder eine gesungene Version und zwar dieses mal ohne Instrumentierung. Das ist schon ungewöhnlich und ich warte eigentlich immer auf den Einsatz der Instrumente, der aber nicht kommt. Bei Konzerten wird dieses Stück auch gespielt (sieh zum Beispiel die CD Breakfast In Biarritz), dann ist es aber instrumentiert. Vor allem der Refrain "Help me..." fordert zum lautstarken mitsingen auf. Auch dieser Refrain hämmert sich in die Gehirngänge ein. Ich kann mir gut vorstellen, wie das bei Publikum bei Livekonzerten diese Worte aus voller Brust mitschreit.

Der nächste Longtrack folgt nun mit Fool's Gold. Hier dominiert aber nicht der Narr, vielmehr erhellt der Song durch goldene Strahlen das Herz des Hörers (Au Mann, Was für ein gesülze, aber mir war danach). Heftige Bässe begleiten die eingangs ertönende Melodie, bevor die fünf Musiker wieder ein Feuerwerk an Abwechslung abbrennen.

Es folgt der achte und letzte Teil von Crying For Help, der wieder instrumental ist. Zum Ausklang der CD ertönen die Sirens. Und mit diesem längsten Track kommt der Höhepunkt der CD. Arena scheinen sich den Knaller immer für den Schluss aufzubewahren. Es wird wieder eine abwechslungsreiche ProgRock-Nummer vom feinsten geboten, sogar eine Gilmour-mäßige Gitarrenpassage bekommt der Hörer präsentiert.

Genau wie das Debütalbum Songs From The Lions Cage zieht mich auch das zweite Werk von Arena in seinen Bann. Nahtlos haben sie da weiter gemacht, wo sie mit dem ersten Album aufgehört haben. Und wie ihr sicher alle wisst ist das zweite Album immer das schwierigste.

Stephan Schelle, August 2003

 
   

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