Apogee – Conspiracy Of Fools
Progressive Promotion Records (2018)

(6 Stücke, 69:54 Minuten Spielzeit)

„Conspiracy Of Fools“ ist das zweite Album des Versus X-Sängers und -Gitarristen Arne Schäfer, der unter dem Pseudonym Apogee sein Sideprojekt führt. Fast im Alleingang, nur mit Ebi Graef an Schlagzeug und Percussion hat er das Album eingespielt, das wieder mehr in Artrock-Gefilden unterwegs ist. Hier hat Arne Schäfer eine klare Linie zu der Musik seiner Band Versus X gezogen.


Wie schon auf dem Vorgänger „The Art Of Mind“ aus dem Jahr 2015, so bietet auch das neue Werk „Conspiracy Of Fools“, das am 07.07.2018 erscheint, Klänge, die doch stark an Andy Tilloson’s Band The Tangent erinnern. Hier zeigt sich dann auch der Einfluss von Bands wie Genesis, Gentle Giant, Jethro Tull und Yes, die Arne Schäfer geprägt haben. Daneben haben ihn aber auch Bands wie Rush, Frank Zappa oder UK beeinflusst.

Sechs Stücke, von denen allein fünf mehr als elf Minuten auf der Anzeigetafel aufweisen, sowie ein gut fünfminütiges Stück bietet der Silberling, der in einem vierseitigen Digipack mit zwölfseitigem Booklet erscheint.

Hymnisch und druckvoll startet Schäfer mit dem 13minütigen Titelstück in das Album. Sobald dann aber der Gesang einsetzt und Akustikgitarre und Orgel übernehmen, klingt es deutlich nach The Tangent. Und dieses stilistische Format zieht sich komplett durch das Album. Wunderbare Instrumentalpassagen, die einige Male von gesprochenem Text, der wie durch ein Megafon gesprochen wirkt, unterbrochen werden. Gerade in den Instrumentalparts zeigt sich die Stärke von Apogee/Schäfer.

Piano und Flöte wirken im 14minütigen „Incomprehensible Intention“ recht symphonisch/klassisch und stellen eine Verbindung zu Jethro Tull dar. Doch dieser Eindruck währt nur kurz und der Track entwickelt sich erneut in Richtung The Tangent. Im Mittelteil kommt dann ein sehr schöner Instrumentalteil, der sich von Strophe/Refrain abhebt. Dieser Track hat aber einen guten Spannungsbogen und gehört für mich zu den Highlights des Albums.

Mit funkigen/poppigen Gitarrenlicks (kommt mir bekannt vor) und Streichern, die manchmal mit dem Stil von ELO flirten oder Beatlesk klingen und einer Tonfolge die mich im weitesten Sinn an „All The Young Dudes“ erinnert, wartet dann das 13minütige „Override Out Instincts“ auf. Das Ganze vermischt Schäfer dann zu einem sehr wohlschmeckenden neuen Song. Das fünfminütige Stück „Losing Gentle Control“ ist eine Akustikgitarrennummer, bei der Schäfer sein Können an den Saiten dieses Instrumentes zeigt. „Colors And Shades“ schließt sich nahtlos an die ersten drei Songs an, während der Abschlusstrack „The Whispering From Outside“ sehr elektronisch beginnt (sehr schöne Klangkaskaden und Spinett artige Sounds) und den Spirit des 70’er Jahre Rock mit The Tangent-Flair verbindet. In diesem Stück blitzen Sounds einiger Bands auf, von denen Arne Schäfer sich hat inspirieren lassen.

Was auf den Vorgänger zutrifft, ist auch bei „Conspiracy Of Fools“ der Fall. Wer die Musik von The Tangent mag, der wird das neue Album von Apogee aka Arne Schäfer ebenfalls mögen. Auch auf dem zweiten Apogee-Album sind komplexe Songs enthalten, die mit herrlichen Soli verziert wurden und für viel Abwechslung sorgen. Der Gesang klingt allerdings immer noch ein wenig gleichförmig. Musikalisch kann das Album aber voll überzeugen.

Stephan Schelle, Juni 2018

   

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