Animations - Same

Animations - Same
Just For Kicks Music (2007)
(8 Stücke, 69:17 Minuten Spielzeit)

Eine weitere neue Band aus Polen betritt die Progressive-Rock-Szene. Ihr Name: Animations. Die vier Musiker Bartek Bisaga (Bass), Kuba Debski (Gitarren), Tomek Konopka (Keyboards) und Pawel Larysz (Schalgzeug) fanden sich Anfang 2006 und spielten zunächst unter dem Namen Labyrinth.pl einige Stücke ein, die sie im Internet zum freien Download anboten.

Die vier spielten sowohl die älteren Kompositionen neu wie auch komplett neues Material bis Ende März 2007 ein und gaben ein Promotion-Konzert, das gefilmt wurde und für eine spätere DVD Verwendung finden soll. Mit diesem Auftritt änderten die vier dann auch den Bandnamen in Animations.


Das selbstbetitelte Debütalbum erschien bereits im Juni in Polen und kommt nun über Just For Kicks Music auch zu uns. Und das ist gut, denn die vier präsentieren einen instrumentalen Prog, der irgendwo zwischen Porcupine Tree und Neo-Prog liegt.

Mit dem „Intro / Dare You Enter?“ steigen wir in die Welt von Animations ein, die zunächst noch sehr Keyboardlastig ist. Bei diesem Einstieg wird der Prog-Stil nur am Rande zitiert und man wähnt sich zunächst in einer Elektronikscheibe. Doch gleich beim folgenden „Sonic Maze“ steigen Gitarren und Schlagzeug ein und es geht zunächst mächtig ab.

Gleich vier Longtracks bietet die Scheibe, die sich jeweils jenseits der Neun-Minuten-Marke bewegen. Allerdings wirken die einzelnen Stücke wie ein einziger, fast 70minütiger Track, da sie fast nahtlos ineinander übergehen, so dass man hier eigentlich von einem einzigen Longtrack sprechen müsste. Man hat trotz des fehlenden Gesangs das Gefühl einer Geschichte zu folgen, allerdings kann der Hörer sich dabei seine eigenen Gedanken machen, da er vom gesprochenen Wort nicht abgelenkt wird.

Die Songs sind rein instrumental, aber man vermisst auch in keinem Moment den Gesang, vielmehr ist man gedanklich in ausufernden und Ellenlangen Soli verhaftet. Da wird auch schon mal an der ein oder anderen Stelle ordentlich drauf los gefrickelt. Wer am Prog diese langen Soli mag, sich von gelegentlichem Gefrickel nicht abhalten lässt, der kommt hier voll auf seine Kosten und wird die Scheibe aufsaugen und liegt mit Animations genau richtig. Tolles Debüt aus Polen.

Stephan Schelle, November 2007

   

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