Amplifight – Live For Imperfection
Eigenvertrieb / facebook.com/amplifight (2021)

(14 Stücke, 57:56 Minuten Spielzeit)

Amplifight nennt sich eine Band aus dem nordrhein-westfälischen Paderborn. Das Power-Trio bestehend aus Andreas Hartmann (Bass, Gesang), Maximilian Steinert (Gitarre) und Philip Lahrmann (Schlagzeug) hatte sich bereits im Jahr 2011 als Heavy Blues Rock-Band gegründet. Am 01.03.2021 ist das neue Album mit dem Titel „Live For Imperfection“ erschienen.


Die drei Musiker mieteten sich im Jahr 2020 in einem ehemaligen Hotel ein. Während sie ihre Livesessions spielten ließen sie das Tonband mitlaufen und so entstanden 58 Minuten Musik, die eine gewisse Wohnzimmer-Konzert-Atmosphäre verströmt. Diese 14 Stücke sind nun auf CD gepresst worden.

Die Band sagt zum Albumtitel: Der Titel „Live For Imperfection“ steht für jenes Lebensgefühl, dass wir alle in den letzten Monaten schmerzlich vermisst haben: schmutziger Rock mit Ecken und Kanten. Auch das Lomographie-Cover soll das widerspiegeln - allerdings mit einem selbstironischen Augenzwinkern.

Sie selbst ordnen ihre Musik in der Schnittmenge aus ZZ Top, Joe Bonamassa und Motörhead ein. Die bluesige Variante des Rock kommt aber vornehmlich in den beiden Instrumentalstücken, dem sechsminütigen „Radio Jam“ und dem 3:19minütigen „Breakfast Jam“, die am Ende der CD zu finden sind, zum Tragen. Ansonsten werden härtere Hardrocksongs geboten.

Das geht gleich recht knackig mit dem 3:35minütigen Opener „Learn To Fly“ los. Ein klasse Einstieg in das Album, der mit einem trockenen Sound sehr kraftvoll rüberkommt. Und so kraftvoll machen sie dann auch gleich mit dem nächsten Song, dem 3:27minütigen „Remote Control“ weiter. Mit dem Dreiminüter „I Am The One“ folgt dann ein Hardrocksong mit Ohrwurmcharakter.

Erst im fünften Song, „Out Of Nowhere“ schrauben die Jungs dann das Tempo etwas runter. Der Midtemposong besticht durch atmosphärische Gitarrenakkorde und einer guten Rhythmusarbeit. „Vallys Of Shade“ beginnt mit einem markanten Bassmotiv und geht dann im Stile von Motörhead & Co. gut ab. „Help Me“ vereint dann rockige und bluesige Elemente. Leichten Punkeinschlag bekommt dann der Hardrock im Song „Let Me Go“. Ein Highlight sind dann die beiden instrumentalen Jams am Ende des Albums.

Sich in einem ehemaligen Hotel einzunisten hat sich sichtlich gelohnt, denn „Live For Imperfection“ bietet gute und eingängige Hardrocksongs und darüber hinaus zwei tolle bluesige Jams. Amplifight ist damit ein gutes Album gelungen.

Stephan Schelle, März 2021

   

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