Alex Lofoco – Beyond
(2017)

(7 Stücke, 63:36 Minuten Spielzeit)

Der in Italien geborene und in London lebende Bassist Alex Lofoco veröffentlichte bereits im Jahr 2017 sein Album „Beyond“. Er gehörte im April als Bassist zum LineUp von Gabriel Agudos Konzert beim Artrockfestival in Reichenbach. Dort bekam ich auch Kontakt zu ihm und er ließ mir sein Album „Beyond“ zukommen. Die Musik auf „Beyond“ ist eine Mischung aus Prog und Jazz, das mit hochkarätigen Gastmusikern besetzt ist.


Neben Bassist Alex Lofoco agieren auf dem Album noch Marco Minnemann am Schlagzeug (Aristocrats), Keyboard-Zauberer Jordan Rudess (Dream Theater), Eric Marienthal am Saxophon (Chick Corea Elektric Band), Pianist Jesus Molina und Gitarrist, Komponist und Co-Produzent Roby Meola.

Sieben Instrumentalstücke mit Laufzeiten von 7:49 bis 9:54 Minuten Spielzeit befinden sich auf dem Album, das mit dem sehr jazzigen, 9:12minütigen „Rolling The Stone“ beginnt. Vor allem Bläser und Piano machen diesen hohen Jazzanteil aus. Das ist sehr filigran und komplex gespielt und wechselt von sehr eingängigen, melodiösen, zu sehr jazzig/vertrackten Parts.

Mit einem sanften Pianointro beginnt dann das 8:44minütige „Resurrection“. Nach wenigen Momenten setzt dann eine jazzige Trompete ein. Dieser Part wird dann nach gut einer Minute Spielzeit von einem progressiven Part abgelöst, der einen sehr schönen Groove besitzt. Da darf dann auch mal an der Gitarre ein wenig gefrickelt werden. Den Mittelteil bestimmt dann ein herrlich sanfter, melodischer Part.

Das Stück „Grace“, das mit Windgeräuschen und einem quäkenden Saxophon beginnt, bringt es auf 9:24 Minuten Spielzeit. Nach einer Minute kommt dann ein sehr schöner Rhythmus auf, bei dem - wie auch in den anderen Stücken - Alex Lofoco einen sehr markanten Basslauf spielt. Melodisch mit Strukturwechseln geht es in diesem Stück zu, bei dem die Musiker eine perfekte Fusion aus Rock, Prog und Jazz vollziehen.

Ein fettes, teils vertracktes Bassmotiv startet dann in das 9:43minütige Stück „Earthquake“, das sehr rhythmisch daherkommt. In diesem Stück wechseln sich frickelige Passagen mit sehr schönen, melodisch-atmosphärischen ab. Die restlichen Stücke gehen in die gleiche Richtung.

Der erste Track des Albums „Beyond“ des italienischen Bassisten Alex Lofoco ist zwar zunächst etwas sperrig, doch wenn man diese Hürde genommen hat bzw. den Track mehrfach gehört hat, erschließt sich die perfekte Fusion aus Rock, Prog und Jazz. Man spürt zu jeder Sekunde, dass hier absolute Könner am Werk waren.

Stephan Schelle, Juni 2023

   

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