The Alan Parsons Project – Original Album Classics

The Alan Parsons Project – Original Album Classics
Sony Music / Arista (2010)
(76 Stücke, 343:05 Minuten Spielzeit)

Alan Parsons machte sich als Toningenieur bereits in den frühen 70’ern einen Namen, denn er war unter anderem am berühmten Pink Floyd Album „Dark Side Of The Moon“ beteiligt. Auch produzierte er Al Stewarts „Year Of The Cat“ und arbeitete mit Größen wie The Beatles, Paul McCartney und den Hollies zusammen. Eric Woolfson spielte bei Herman’s Hermits und war Manager von Carl Douglas, der in den frühen 70’ern mit „Kung Fi Fighting“ einen veritablen Hit hatte.


Parsons und Woolfson trafen Mitte der 70’er zusammen und es entstand das Alan Parsons Project, dessen Grundstein diese beiden Musikbesessenen waren. Diese Kollaboration war ein wahrer Glücksfall und schon ihr Debüt „Tales Of Mystery And Imagination Edgar Allen Poe“, das im Jahr 1976 erschien, stellt auch heute noch ein Meilenstein der Rockmusik dar. Die Musik zeichnete sich vor allem durch eine für damalige Zeit außergewöhnliche Mixtur aus Synthesizer, echtem Orchester und Gitarrenmusik aus, die in technischer Perfektion dargeboten wurde. Parsons & Woolfson scharten für jede Produktion zahlreiche hochkarätige Gastmusiker um sich, die zur Veredelung der Stücke beitrugen, darunter John Miles, Chris Rainbow, Claire Torry, Leslie Duncan und Gary Brooker, um nur einige zu nennen.

Sony Music setzt Ende September 2010 die Reihe der „Original Album Classics“ mit eben diesem Alan Parsons Project fort und bringt in der gewohnten Form fünf Alben dieses Projektes in einer Box mit so genannten „Cardboard Sleeves“ heraus, die das Originalcover zieren.

Sony ist dabei nicht ganz chronologisch vorgegangen, denn man startet mit dem dritten, 78’er Album „Pyramid“, das einem mystisch-surrealen Konzept zugrunde liegt. „Es behandelt nicht nur das Geheimnis um die Welt der Pyramiden, sondern alles Übersinnliche, das auf die Menschheit Faszination ausübt“. Zu den Highlights des Albums zählen vor allem die Instrumentalstücke „Voyager“ und „Hyper-Gamma-Spaces“ sowie der Song „What Goes Up“.

Album Nummer 4 „Eve“ ist das nächste Werk in der Box. Es stammt aus dem Jahr 1979 und befasst sich mit dem Thema der weiblichen Seele. Größter Hit des Albums war das Instrumental „Lucifer“, mit dem das Album startet. Das Folgealbum „The Turn Of A Friendly Card“, das sich dem Thema Glücksspiel und dessen Auswirkung auf die menschliche Psyche widmet und von dem Roman „The Game Players Of Titan“ von Philip K. Dick beeinflusst wurde, ist ebenfalls enthalten. Das Album konnte sich millionenfach verkaufen und hatte mit „Games Peaple Play“ einen großen Hit an Bord.

Die Box überspringt nun „Eye In The Sky“ „Amonia Avenue“ und „Vulture Culture“ und macht mit dem 1986’er Album „Stereotomy“ weiter. Das den Effekt von Ruhm und Glück thematisierende Album bescherte dem Alan Parsons Projects einen mittelprächtigen Erfolg. Man hatte sich schon zu sehr dem 80’er Jahre Pop angenähert. Das Album konnte allerdings keinen großen Hit abwerfen.

Die letzte Station macht „Gaudi“, das dem katalanischen Architekten Antoni Gaudi und dessen Hauptwerk die „Sagrada Familia“ in Barcelona gewidmet ist. Dieses letzte Album des gemeinsamen Projektes war noch einmal mit Platz 6 in den deutschen Albumcharts ein beachtlicher Erfolg. „Gaudi“ ist eine sehr stimmige Platte, die vor allem mit dem Stück „La Sagrada Familia“ glänzen kann. Und auch der Song „Too Late“ übt wieder diese unglaubliche Faszination aus, die das Alan Parsons Project über Jahre hinweg ausstrahlte. Ein Erfolg des Albums war sicherlich auch, das die Stücke „Closer To Heaven“ und „Money Talks“ in der damals sehr angesagten Serie „Miami Vice“ liefen.

Besonders erwähnenswert ist, dass alle Alben in den remasterten Versionen mit zahlreichen Bonustracks, das sind vor allem alternative Versionen und Demos der auf den Alben enthaltenen Stücken, ausgestattet wurden.

Eine tolle Zusammenstellung eines der bedeutendsten Rock/Pop-Projekte der Musikgeschichte. Parsons/Woolfson verstanden es die Lager aus dem Progressive- / Artrock / Elektronik und der Popmusik zu vereinen. Zwar fehlen in dieser Sammlung noch einige wichtige Alben, aber die können ja in der nächsten Box erscheinen. Hohe Empfehlungsstufe.

Stephan Schelle, September 2010

   

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