Akanoid – Civil Demon

Akanoid – Civil Demon
Echozone / Sony Music (2009)
(14 Stücke, 58:49 Minuten Spielzeit)

Akanoid ist ein deutsches Projekt, dessen Musik derzeit eine Mischung aus Electro, Wave, Alternative-, Progressive-Rock und Pop darstellt. Gegründet wurde Akanoid bereits im Jahr 1999 von Hilton Theissen der auch Mitbegründer der Metalformation Dark Millenium war. Ursprünglich als alternatives und experimentelles Danceprojekt als Duo gegründet, änderte sich die Musik in etwas songorientiertere Strukturen. Heute besteht das Projekt aus den vier Musikern Hilton Theissen (Gesang, Gitarre, Effekte), Phil Weyer (Gitarre, Gesang), Gregor Matlok (Gitarrensynthesizer) und Dirk M. Berhorn (Schlagzeug).


„Civil Demon“ ist im Mai 2009 erschienen und stellt das mittlerweile fünfte Album neben weiteren EPs dar. Die vier zaubern mit dem obigen Equipment einen äußerst schmackhaften Sound, der zum Teil recht rockig, wie im Opener „Unbreak Me“ rüber kommt. Das hat was von proggigem Artrock, der an dieser Stelle recht Gitarren lastig ist. Dieser Opener gefällt mir ausgesprochen gut. Besonders gefällt mir Hilton’s Gesang. Auch „100 Burning Guitars“ ist ein Gitarren lastiger Rocksong der eine Spur Wave/Gothic/Industrial aufweist und sofort ins Ohr geht. Elektronischer, aber nicht minder eingängig geht es dann mit „Jump Into The Hive“ weiter. Das hat was von Electro-Pop und atmet auch den Spirit des Wave der 80’er. Ein Track für’s Radio.

„All The Noise“ schein unterschiedliche Stilrichtungen zu vermischen, und doch eingängig zu bleiben. Mit „Climax“ kommt dann eine Nummer die über weite Teile von akustischen Instrumenten bestimmt wird und die zeigt, dass die vier es auch anders und ruhiger können. Der Song ist eine sehr schöne, unter die Haut gehende Ballade. An einigen Stellen kommen auch Sounds auf, die mich unter anderem an Acts wie Depeche Mode (in ihrer Gitarren verstärkten Phase) erinnern, so auch in „Secret World“. „Headless“ fegt mit seinem schnellen Rhythmus nur so davon, in „Nexxus“ herrschen Art- und Progrock vor – mit herrlichem Gesang - während bei „The Nihilist“ härtere Gitarrenriffs für eine Mischung von Electro und Metal sorgen.

„Subtitle“ glänzt durch seinen magischen Rhythmus und der sanften eingängigen Melodie. Dazu werden unterschiedliche Synthieeffekte eingestreut sowie Noise artige Passagen hinzugefügt, was aus dem Stück einen sehr abwechslungsreichen Titel macht. Mit „Pain“ wird es dann wieder treibender und elektronsicher. Gerade die Sounds, die die Band hier in den Track bringt, machen die Faszination dieses Stückes aus. „Strange Obsession“ ist ein zwar melancholisches Stück, doch hat dieser Electro-Pop-Song Radioqualität, da sich die Melodie sofort im Ohr festsetzt. Vom Rhythmus etwas knackiger wird es dann wieder bei „Hand Over Head“ und auch die Gitarren sprechen hier wieder eine breitere Sprache. Mit dem letzten, recht getragenen Stück „++%“ beschließen die vier dann ihr aktuelles Album eher ruhig und beschaulich. Hilton’s Stimme erinnert mich in diesem Song wieder etwas an Depeche Mode, im Refrain kommt dann aber wieder eine andere Musikrichtung – eher rockiger Natur – zum Vorschein.

„Civil Demon“ von Akanoid ist eine Überraschung für mich, waren mir die Jungs aus deutschen Landen doch bisher nicht bekannt. Die eingängigen Melodien haben mich aber vom ersten Moment an überzeugt. Ein Album, das nicht nur die Electro / Wave-Basis erreichen, sondern auch die Rock- und Progfreunde ansprechen wird.

Stephan Schelle, August 2009

   

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