Agents of Mercy - The Fading Ghosts Of Twilight

Agents of Mercy - The Fading Ghosts Of Twilight
Foxtrott Music (2009)
(12 Stücke, 77:44 Minuten Spielzeit)

Es gibt also wieder etwas Neues aus dem Hause Stolt; aber diesmal geben sich nicht die Blumenkönige, sondern die Agenten der Gnade die Ehre. Auf den diversen FloKi’s-Seiten kann man nachlesen, dass es ursprünglich als ein eher akustisches Solowerk von Roine Stolt geplant war, mit ein paar Gastvocals von Nad Sylvan (Unifaun). Der nahm aber immer stärker Einfluss, und letztendlich entstand ein komplett arrangiertes Retroprogalbum mit allen Zutaten und diversen Mitmusikern aus so bekannten Bands wie King Crimson/Tuner, Karmakanic oder Walrus Farm.


Musikalisch sind die Songs (Gott sei Dank) meist kürzer als auf den letzten FloKi-Werken und bewegen sich eher im Midtempobereich. Haupteinfluss in den ersten drei, vier Titeln sind sicherlich Genesis bis etwa zu deren „Wind & Wuthering“- LP. Wer genauer hinhört, wird viele Phrasierungen oder Textstellen finden, die auf Passagen der Engländer hindeuten, ohne zu kopieren. Hinzu kommt, dass Nad Sylvan stellenweise wie eine Mischung von Peter Gabriel und Phil Collins in einer Person klingt und der Keyboarder die Sounds und Spielart von Tony Banks trifft. Hinzu kommt aber noch ein gehöriger Schuss Flower Kings, besonders wenn Stolt selbst singt. Aber im Gegensatz zu manchen Titeln auf deren letzten Werken klingen die Songs hier bei aller Verspieltheit wie durchkomponierte Titel und nicht wie Versatzstücke diverser Sessions.

Wer also Retroprog mag, der in sympathischer Art und Weise den alten Helden huldigt, kann die CD unbedenklich kaufen. Wenn es etwas zu bekritteln gibt, dann das auf die Dauer etwas zu eintönige Tempo. Ab und an lösen sie zwar die Handbremse etwas, aber wirklich vertrackt, schnell und laut wird es nie, dass lässt zumindest meine Konzentration auf Dauer nicht wirklich erhalten. Trotzdem, selbst mir, der dem Retroprog inzwischen skeptischer gegenübersteht, gefällt die CD, weil sie in ihrer Art sympathisch unprätentiös daherkommt.

Andreas Plaeschke, April 2009

   

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