Blanko Die deutsch-kanadische Band Aberrations präsentiert auf ihrem Debütalbum „The Wild Life“, das am 20.11.2015 als Vinylausgabe bei T-Rave Records erscheint, das wilde Leben des Rock. Passend dazu haben sich die Protagonisten für das Albumcover mit Tiermasken fotografieren lassen. Simon Sixsmith, 2419 Records, hat die Musik der Band wie folgt beschrieben: „Aberrations is like ZZ Top and The Beach Boys in a bar fight with Iron Maiden, T. Rex and The Black Keys.” |
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Musikalisch
bieten Aberrations eine gelungene Mischung aus Classic- und Alternative
Rock und mischen dahinein auch noch eine Prise Punkrock. Diese Mixtur
ergibt dann einen dynamischen Sound, der von den Düsseldorfer Hedgehog
Records ganz „Old School“ auf analogen Bandmaschinen aufgenommen
wurde. Das verleiht der Produktion einen authentischen Klang. Neun
Songs mit Laufzeiten zwischen 2:32 und 7:49 Minuten Spielzeit finden sich
auf dem Album. Mit knackigen, dynamischen Riffs startet die Band gleich im
Opener „C’mon Baby (Baby c’mon)“, das schon leicht punkige
Strukturen in den Alternative Rock einwebt. Trotz der von Anfang an hohen
Dynamik legen Aberrations großen Wert auf Melodien. Auch die raue,
authentische Produktion wird bei diesem ersten Song deutlich. Mit diesem
Beginn haben sie schon mal einen rockigen Ohrwurm an den Anfang der LP
gestellt. Gleiches gilt für das folgende „I Really Don’t Know“, bei
dem auch noch popige und leicht angewavete Sounds hinzukommen. Ein toller
Song, der ebenfalls gut im Radio funktionieren wird. Atmosphärischer
und psychedelischer wird es dann im nächsten Song „Crossting All The
Lines“. Das liegt vor allem an den zunächst sehr psychedlisch/spacigen
Gitarrensounds. Sobald dieser Einstieg erfolgt ist, schält sich
allerdings wieder die schon oben erwähnte Mixtur (aus Wave und Punk)
heraus. Das hat hypnotischen Charakter. Das 7:28minütige Stück
„Fabulous Desasters“ beschließt dann die erste LP-Seite. Hier weben
die Vier dann auch wieder sehr psychedelische Sounds ein. Daneben kommen
Klangtupfer in den Song, die an verschiedenste Bands der 70’er und
80’er Jahre erinnern. Das benebelt die Sinne. Die
zweite Seite führt dann das fort, was die A-Seite zu bieten hat. Mit
„Tigers“ haben sie eine wunderschöne, verträumte Midtemponummer im
Programm, bei denen die Streichersounds und die eingängige Melodie unter
die Haut gehen. Klasse ist auch der Song „Circuits“ mit seinem außergewöhnlichen
Rhythmusmuster und einer Stimmung, die in einer Kombination aus Coldplay
und The Silencers gipfelt. Der mit 7:49 Minuten längste Track des Albums,
„It’s Over“ beendet dann die B-Seite. Zunächst sehr rockig betört
vor allem der instrumentale Mittelteil mit einem sehr schön gespielten
Gitarrensolo. Das
Album ist auf 500 Exemplare limitiert und erscheint auf 180 Gramm farbigem
Vinyl. Daneben enthält das Gatefold Cover, das im Innenteil sehr
kunstvoll gestaltet ist, noch einen Downloadcode, um sich die Musik auch
auf dem heimischen Rechner oder MP3-Player anhören zu können. Aberrations
ist eine echte Entdeckung, da ihre Mixtur aus verschiedenen musikalischen
Stilen Nostalgie erweckt und dennoch modern klingt. Mit ihrem Debüt
„The Wild Life“ ist der deutsch/kanadischen Band eine tolle
Kombination aus Vergangenheit und Gegenwart gelungen. Stephan Schelle, November 2015 |
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