Aaron Brooks - Homunculus
Gentle Art Of Music / Soulfood (2018)

(13 Stücke, 47:50 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2011 siedelte der Amerikaner Aaron Brooks mit seiner Band Simon Soul Charger von seinem Heimatland nach Deutschland um. Bis zur Auflösung der Band im Jahr 2016 hatten sich Simon Soul Charger eine größere Fangemeinde aufgebaut. Doch dann entschieden sich die Musiker eigene Wege zu gehen. Ein Resultat daraus erscheint am 24.09.2018 mit Brooks’ erstem Soloalbum, das den Titel „Homunculus” trägt.


Auf dem Album befinden sich 13 Stücke im Singer/Songwriter-Gewand, die Brooks mal mit Piano, dann wieder mit orchestralen Klängen und Schlagzeug versehen hat. Brooks, der neben dem Gesang auch Gitarre spielt, holte sich Unterstützung bei Beni Wiedemann (Piano, Keyboards), Max Huber (Schlagzeug), Stefan Rossinger (Gitarre), Joachim Schwarz (Bass), Susi Salomon (Geige), Sandra Rieger (Geige) und Isabel Schlegel (Cello). Daneben fungierten Kalle Wallner (Gitarre, Bass), Yogi Lang (Keyboards), Hansi Enzensberger (Keyboards), Peter Savee (Banjo) und Karl Muskini (Posaune) als weitere Gastmusiker.

Die Stücke strahlen Singer/Songwriter-Mentalität aus und verbinden sie mit Pop, Rock und auch psychedelischen Sounds. Das ist sehr ungewöhnlich und lässt sich daher auch kaum in eine musikalische Schublade verfrachten.

Hier noch ein Auszug aus der Presseinfo, die das Album sehr gut beschreibt: Direkt im dem Opener „Consume” präsentiert Aaron Brooks seine zynische Seite und die messerscharfe Sicht auf unsere betäubte, moralisch verkommene Konsumgesellschaft. Bass und Schlagzeug legen das trocken groovende Fundament, das man so gar nicht auf einem Songwriteralbum erwartet hätte. „Wake Up The Mountain” dreht sich um den Gedanken, dass man sein Leben verschwendet hat. Traurig, fast schon depressive, klingt Aarons glasklare Stimme über einem wunderbaren Pianoteppich. Und gegen Ende wacht der Berg tatsächlich auf. Orchestral und cineastisch setzen verzerrte Gitarren, Streicher und monumentale Chöre ein. Assoziationen an Muse sind nicht wegzuwischen. Warum auch? Progressiv sind viele der abwechslungsreichen Songs auf seinem Album, aber nicht um Dinge kompliziert zu machen, sondern um zu überraschen und mitzureißen. Besonders dann, wenn die Tür aufgerissen wird und das Licht in den dunklen Raum strömt. Nach zwölf aufregenden Songs in wechselnden Besetzungen blickt Aaron mit dem abschließenden „Digital” noch einmal kritisch auf unsere Gesellschaft, untermalt von Synthesizern und raffinierten Chören.

Seine Inspiration für die Songs hat Aaron aus persönlichen Erfahrungen gezogen wie beispielsweise sehr wichtige Begegnungen mit Menschen bei seinen Tourneen oder eben düstere, depressive Momente.

Aaron Brooks ist mit „Homunculus” ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen, das zwar im Singer/Songwriter-Stil daherkommt, aber durch die unterschiedlichen Stilemente eine besondere Note bekommt.

Stephan Schelle, September 2018

   

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