Das Album ist bei Prudence herausgekommen, allerdings nur als Download erhältlich, da sich physische Tonträger in diesem Bereich kaum noch verkaufen. Die 15 Stücke haben stark schwankende Laufzeiten, wobei der kürzeste es auf nur 0:56 und der längste es auf 7:02 Minuten Spielzeit bringt. Neben Anton Zinkl wirken eine gewisse Nathalie als Sängerin sowie weitere Vokalisten mit. Wer hier welchen Part übernommen hat, ist aus der Presseinfo allerdings nicht ersichtlich.

Das Album beginnt mit dem 3:57minütigen „Swindler“. Hierin wird vor einem Betrüger gewarnt, der Frauen umgarnt, um sie finanziell auszunehmen. Musikalisch geht es recht funky zu und eine Sängerin singt den Text in einer Poporientierten Interpretation. Ein schöner sanfter Song mit eingängiger Melodie.

Als nächstes folgt das 4:08minütige „Hey“. Das ist eine sanfte Ballade, die einen leicht proggigen Einschlag besitzt. Durchzogen wird das Stück durch Effekte und wechselnde Rhythmik, die typisch für Zinkls Musik ist. Das macht dieses Stück einzigartig.

„Fortune Teller“ handelt von einer Wahrsagerin, die den Glauben an ihre Fähigkeiten verloren hat. Ein weiterer, von einer Sängerin gesungener Song. Auch dieser Track bietet einen proggigen Anstrich, den Anton Zinkl mit ungewöhnlichen Klängen und Klangfolgen würzt.

Das 1:16minütige „Tinguely“ ist ein mysteriöses Instrumental mit außergewöhnlichen Klängen, die so nur aus der Feder von Anton Zinkl strammen können.

Im 1:53minütigen „Artificial Intelligence“ fragt eine verwirrte KI, was sie für physische Möglichkeiten hat. Das hat erneut proggige Züge und ich könnte mir das Stück darüber hinaus auch gut für einen Titeltrack eines Filmes vorstellen, da hier elektronische mit symphonischen Klängen und rhythmischen Elementen kombiniert werden.

Das 2:51minütige „Kimono“ wird dann in einer sinnbefreiten Fantasiesprache gesungen. Das wirkt nicht von dieser Welt und gleichzeitig besitzt der Track durch den undefinierten Text einen gewissen asiatischen Touch. Ein leichtes Klangchaos entsteht dann im 0:56minütigen „Swirl“. Darüber hinaus kombiniert Zinkl hier jazzige mit proggigen Elementen.

Bei dem 2:44minütigen „Swamp“ kann ich mir in der Tat durch die tropfenden Geräusche eine sumpfige Gegend vorstellen. Das kommt aber recht harmonisch rüber, auch wenn hier mysteriöse Klanggebilde im Vordergrund stehen.

In „Antman’s Mission“ (das erinnert doch stark an den Marvel-Superhelden) schickt man einen winzigen Superhelden nach Florida, um eine bestimmte mächtige Person (Sollte es sich hier etwa um eine real existierende Person handeln, die die Welt in Chaos stürzen könnte?) zu beseitigen. Im letzten Drittel kommt eine Xylophonartige Instrumentalpassage auf, während der Song sonst einen leicht Poppig/jazzigen Charakter aufweist. Das sind einige Beispiele für die Musik auf Zinkls neuem Album.

Das 7:02minütige Titelstück „About Truth And Lies“, in dem Zinkl Anhänger von Verschwörungstheorien zu Wort kommen lässt, läutet dann das Ende des Albums ein.

Das 30jährige Jubiläum seiner ersten Veröffentlichung feiert der bayerische Grafikdesigner und Musiker Anton Zinkl mit einem neuen Album auf dem er einen Bogen von funky Pop, Jazz bis hin zu Progressive Rock spannt. Wie immer ist ihm dabei ein außergewöhnliches Werk gelungen auf das man sich einlassen muss. Es erweitert die normalen Hörgewohnheiten, bleibt aber fast immer harmonisch und melodisch.