Zeus B. Held – Voice Versa Der außergewöhnliche Name Zeus B. Held sollte den Freunden des Krautrock sicherlich ein Begriff sein, war der 1950 geborene Keyboarder und Saxophonist doch zwischen 1973 und 1978 Mitglied der deutschen Rockband Birth Control. Auch der französischen Gruppe Eruption gehörte er Anfang der 70’er Jahre an. Nachdem er sich 1978 von Birth Control trennte, veröffentlichte er sein erstes Soloalbum unter dem Titel „Zeus’ Amusement“. Neben einigen Gastmusikern spielte er verschiedenste Instrumente ein und sang Texte mittels Verfremdung der Stimme durch einen Vocoder. Zeus B. Held gehörte auch noch der französischen Disco-Rock-Gruppe Rockets, der französischen Gruppe Ines und der deutschen Band Gina X Performance an. |
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„Held
It“ vom 1979’er Soloalbum „Europium“ startet die CD. Hier bietet
Zeus eine Mischung aus traditioneller Elektronik, Krautrock und
radiotauglichen Melodien. Wie sich die französische Disco-Rock-Gruppe
Rockets anhörte, davon kann man sich bei der Coverversion des Canned
Heat-Klassikers „On The Road Again“ überzeugen. Durch die
Vocoderstimmen und dem rockigen Discosound erhält der Song eine gewisse
Roboterhafte Stimmung. Das folgende „Nice Mover“ ist ein Song von Gina X
Performance aus dem Jahr 1978. Auf
seinem 1979’er Album „Europium“ hatte Zeus B. Held eine Version des
Schlagers „Musik, Musik, Musik“ des deutsch-österreichischen
Komponisten Peter Kreuder veröffentlicht. Das Stück ist besser bekannt als
„Ich brauche keine Millionen“ und wurde unter anderem von Marika Rökk
gesungen. Zeus B. Held machte daraus einen elektronischen Popsong, den er in
englischer Sprache sang. „Why
Can’t Be A Singer?“ ist eine ungewöhnliche Nummer die als Kanon
angelegt ist und recht monoton klingt. Im weiteren Verlauf kommen
experimentelle Klangcollagen hinzu. Auf seinem Solodebüt hatte Zeus B. Held
bereits eine außergewöhnliche Version vom Beatles-Klassiker „Fool On The
Hill“ platziert, die in der ersten Strophe so verfremdet ist, das man sie
kaum erkennt. Erst im Refrain offenbart sich dann das Stück, das von Zeus
komplett umgebaut wurde und so eine ganz eigenständige Nummer wurde. Die
restlichen Track sind in der gleichen Form gehalten. Vocodergesang
ist nicht für jeden das Non plus Ultra. Aber wenn man sich erst einmal dem
Musikkosmos von Zeus B. Held geöffnet hat, der an manchen Stellen auch
etwas strange ist, dann offenbaren sich doch ganz wunderbare
Klangerlebnisse. Man darf gespannt sein, was zukünftig noch von Zeus B.
Held zu hören ist, der am Rande der Schallwelle Preisverleihung verriet,
das er wieder Lust hat, Musik zu machen. Stephan Schelle, Mai 2015 |
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