Wolfgang Nachahmer - Hexenkessel Bei SynGate Records veröffentlicht erneut ein Künstler, der bereits einen Namen in der Elektronikszene besitzt, ein Album unter einem neuen Pseudonym. Die Rede ist von Wolfgang Nachahmer, dessen Identität zunächst geheim gehalten wird, um der Musik Raum zur Entfaltung zu geben, ohne dass eine Erwartungshaltung mit dem Namen des Künstlers assoziiert werden kann. Der Name lässt darauf schließen, dass auf der Veröffentlichung Musik von bekannten Größen des Genres stilistisch interpretiert wird. Umso interessanter wäre es zu erfahren, wer hinter dem Pseudonym steckt. Es ist aber auch eine geniale Marketingstrategie dies zu verschweigen. |
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Mit
dem längsten Stück, dem 17:51minütigen „Der Garten der Träume“
startet die CDR. Zunächst wird mit einer Melodielinie begonnen, die auf Flächen
liegt. Nach gut drei Minuten startet Wolfgang dann den Sequenzer und es
entwickelt sich ein Stück im Stil der „Berliner Schule“ ohne hier aber
einen direkten Bezug zu einem speziellen Act ausmachen zu können. Zum Ende
hin wird das Stück dann langsam in einem ruhigen Part ausgefaded. Das ist
schon mal ein klasse Einstieg in das Album. Mit
4:39 Minuten ist dann „Vorwärme“ das kürzeste Stück der CDR. Flächen
ziehen zunächst von rechts nach links und wieder zurück. Dann werden
Stimmungsbilder erzeugt, die keine Melodielinie aufweisen. Dies zieht sich
dann bis ans Ende des Stückes, das ich nicht so spannend finde. Besser
geht Wolfgang dann wieder in dem 15:39minütigen Titelstück vor. Hier
kommen Mellotron artige Klänge und Melodien auf, die nach wenigen Momenten
mit einem schönen Sequenzerrhythmus unterlegt werden. Jetzt ist man fest in
der „Berliner Schule“ verortet. Wolfgang zieht die anfangs noch recht
ruhig dahinfließende Dynamik an und treibt das Stück immer weiter. Hier
sind dann auch Sounds auszumachen, die man von der britischen Variante der
Elektronik wie Arc, Redshift oder ähnliche her kennt. Ebenfalls ein
Highlight des Albums. Mystisch
mit herrlichen Percussions und zirpenden Synthies zeigt sich dann das
9:41minütige „Auf das neue Land“. Der Beat nimmt nach nicht ganz zwei
Minuten einen pumpenden Rhythmus an und es werden herrliche
Synthiespielereien hinzugefügt. Im weiteren Verlauf kommt dann eine Melodie
auf. Der Track hat was von 1.000 und einer Nacht. Mit dem Sequenzer
orientierten Achtminüter „Schoß der Götter“ endet dann die CDR. Dem
Künstler hinter dem Pseudonym Wolfgang Nachahmer ist mit „Hexenkessel“
eine gelungene Veröffentlichung geglückt, die sich zwar im Umfeld der
„Berliner Schule“ tummelt, hier aber keinen Act gnadenlos kopiert.
Vielmehr wurde die Essenz des Lehrmaterials genutzt um etwas Eigenes zu
kreieren. Ein sehr schönes Album, bei dem die Neugier groß ist den
richtigen Namen des Künstlers zu erfahren. Stephan Schelle, April 2018 |
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