WIM – The White Peak
 

WIM – The White Peak
AD Music (2008)
(12 Stücke, 63:52 Minuten Spielzeit)

Und noch ein neuer Name, den David Wright’s AD Music Label entdeckt hat. Hinter der recht kurzen Bezeichnung WIM steckt der Norweger Ketil Lien. Im Jahr 1972 geboren, begann er in den 80’ern Elektronikmusik von Jean Michel Jarre und Tangeine Dream, später dann auch von Kitaro, Vangelis und Mike Oldfield zu hören. Das führte ihn bereits in den 90’er Jahren dazu, mit dem komponieren von elektronischer Musik zu beginnen. Bis ins Jahr 2008 dauerte es aber, um das Debüt von WIM zu veröffentlichen. Jetzt liegt es unter dem Titel „The White Peak“ vor.

 


Die zwölf Stücke auf der CD haben Laufzeiten zwischen 4:42 und 6:34 Minuten. Das zeigt schon, dass sich WIM nicht lange mit irgendwelchen Vorreden aufhält, sondern direkt auf den Punkt kommt.

Die CD startet mit „The Last Realm“, das mit einem Türknarren und asiatischen Klängen recht mystisch beginnt. Doch schnell hebt sich eine Melodie heraus und lässt diese Downtemponummer im Raum schweben. Das klingt sehr harmonisch und könnte auch ein Soundtrack von Hans Zimmer sein. „Sirens From The Past“ ist ein sehr melodischer Track mit Pianolinie und diversen anderen Sounds wie Akustikgitarre, Streichern und Chören. Die Melodie ist zwar recht einfach gehalten, schafft es aber an der Belanglosigkeit vorbeizuschrammen.

Weite Flächen breiten sich bei „Econ Theme“ aus, auf denen WIM wieder eine Pianolinie legt. Ein sehr romantisch angelegter Track. Nach diesen ruhigen Passagen wird es bei „Secret Paradise“ schon etwas rhythmischer. Neben der eingängigen Melodie kommen auch Effekte zum Zuge, die den Titel noch spannender machen. Tolle Perkussion und Rhythmuseffekte, gepaart mit herrlichen Synthieakkorden erwarten den Hörer dann bei „Seeking Soft Atmospheres“.

Mit Hall, der dem Sound ein größeres Volumen gibt, arbeitet WIM bei „Gliding Ships“, das im weiteren Verlauf durch den Schlagzeugrhythmus einen etwas rockigen Touch bekommt. Etwas ruhiger geht es dann beim folgenden „Dark Prinzess“ zu, das mich vom Gitarrenpart ein wenig an das deutsche Projekt Nautilis erinnert. Allerdings nimmt dieser Titel recht schnell Fahrt auf und entwickelt sich zu einem sehr rhythmischen, melodischen Track, der Spaß macht. Es folgen weitere fünf Tracks, von denen mir „Magic Hills“ und der Titeltrack am besten gefallen.

Der Stil von WIM weist ansatzweise Spuren von anderen Künstlern wie Robert Fox, David Wright, Tangerine Dream, Dennis Hart, Nautilus und Hans Zimmer auf. Wobei die einzelnen Stücke oft sehr einfache Melodien enthalten, die im ein oder anderen Track knapp an der Belanglosigkeit schrammen. Trotzdem bin ich der Meinung, das Ketil Lien aka WIM mit „The White Peak“ ein solides Debüt gelungen ist. Vor allem die rhythmischen Stücke wie „Seeking Soft Atmospheres“, „Gliding Ships“ und „Dark Prinzess“ gefallen mir am besten. Wer jetzt einmal Probehören will kann das unter anderem über die Internetseite www.myspace.com/ketil72 tun.

Stephan Schelle, November 2008

 
   

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