Wellenfeld - Ten Schlicht „Ten“ hat das Duo Andreas Braun und Detlef Dominiczak, das unter dem Namen Wellenfeld elektronische Musik veröffentlicht, ihr mittlerweile zehntes Album betitelt (Anmerkung: gleichzeitig feiert das deutsche Label MellowJet Records sein zehnjähriges Bestehen). Die beiden Musiker, die unter anderem von Bands wie Depeche Mode beeinflusst wurden, präsentieren wieder acht Tracks in ihrem eigenen Stil auf dem aktuellen Album, das Ende April 2017 bei MellowJet Records als CDR erschienen ist. Ihre zuvor erwähnten musikalischen Vorbilder blieben dabei aber unberücksichtigt. |
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Wellenfeld
haben die Geschwindigkeit des Sequenzer-Taktes gegenüber ihrem vor zwei
Jahren veröffentlichten Werk „Elements“ eine Spur heruntergefahren,
denn die neuen Stücke wirken etwas getragener und ruhiger als auf dem Vorgänger.
Das zeigt sich auch schon auf dem eröffnenden 5:38minütigen
„Reflections“. Langsam kommen zunächst Flächen auf, die nach 30
Sekunden einen Rhythmus aus dem Sequenzer und dem Synthie erhalten, die mich
an John Carpenter’s Soundtracks erinnern. Sobald aber die Melodie einsetzt
weiß der Kenner, das sind Wellenfeld. Der Track besticht durch eine sehr
schöne Melodie. Im
zehnminütigen „Warm Satruate“ kommt dann eine Spur Synthiepop ins
Spiel, was vor allem am Rhythmus liegt. Neben diesem macht die hinreißende
Melodie dieses Stück zu einem der Highlights des Albums. Das 7:28minütige
„Secret Island“ glänzt durch seine außergewöhnliche Rhythmik, auf die
Andreas und Detlef dann wieder eine eingängige Melodie setzen, während im
Hintergrund die mystischen Sounds dahinfließen. „Ring
Of Saturn 2“ ist die Fortsetzung des auf dem 2006’er Album „Trip To
Illusion“ enthaltenen „Ring Of Saturn“. Stimmungsmäßig knüpft es an
den Vorgänger an ohne ihn zu kopieren. Sphärisch startet das Duo in den
Track „Lo-Fi System“, das eine Spur „Berliner Schule“ aufweist bzw.
auch die Nähe zu britischen Acts wie Redshift aufzeigt und mit der eigenen
Handschrift kombiniert wird. Das
12:34minütige „Timecode“ ist ein zunächst schwebender, einfühlsamer
Track, der nach gut drei Minuten Fahrt aufnimmt und sich immer weiter
steigert. Ein typischer Wellenfeld-Track. Dem schließen sich noch das
perlende und von herrlichen Mellotron artigen Sounds bestimmte „Vacuum“
und das mit vertrackt angelegten Rhythmen und hellen Klangfarben dominierte
„Nimbus“ an. Auch
mit dem zehnten Album sind sich Wellenfeld treu geblieben und bieten genau
das, was man von ihnen erwartet. Allerdings haben sie zum Vorgänger ein
wenig den Druck rausgenommen und die Sequenzer eine Spur sanfter getaktet.
Das steht aber nicht im Widerspruch zu ihrem Sound, den sie wie gewohnt
perfekt auf CDR gebrannt haben. Wer ihre Musik mag, der kann hier
bedenkenlos zugreifen. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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