Wellenfeld – Endless Summer
 

Wellenfeld – Endless Summer
MellowJet Records (2012)
(9 Stücke, 48:21 Minuten Spielzeit)

Das Duo Wellenfeld, das sind Andreas Braun und Detlef Dominiczak, hatte thematisch auf ihren bisherigen sechs Alben immer den Weltraum im Fokus. Titel und Cover des in 2012 erschienenen siebten Albums gehen da in eine ganz andere Richtung. „Endless Summer“ heißt das als CDR bei MellowJet Records herausgekommene Album. Wer möchte nicht einen endlos andauernden Sommer, bei mir rennen die beiden mit diesem Titel jedenfalls offene Türen ein.

 


Das Cover zeigt eine Poollandschaft an einem Hotel, was schon mal auf mediterranes Feeling hoffen lässt. Und in der Tat beginnen Wellenfeld mit dem Opener „Chilling“ luftig und locker. Nachdem das Geräusch eines startenden Jets den Boden für den musikalischen Urlaubstrip bereitet, legen die beiden Mit Akustikgitarren-Klängen und Keyboardsounds los. Das Ganze ist wahrlich entspannt und verbreitet sofort sommerliches Gefühl. Nach wenigen Momenten bin ich gedanklich an einer Strandbar und genieße einen wunderbaren Drink, während ich in die untergehende Sonne blicke. Allerdings scheinen wir uns noch im Anflug auf die Urlaubsinsel zu befinden, denn der Track endet wiederum mit Flugzeuggeräuschen und einer Ansage einer Flugbegleiterin und des Flugzeugkapitäns.

Spätestens im nächsten Stück sind die beiden Musiker und die Hörer dann aber am Strand, denn der Track trägt den Titel „Blue Beach“. Sphärisch kommen die Klangkaskaden aus den Boxen und lassen den Hörer zunächst schweben. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl eines Gleitfluges oder einer schwebenden Szenerie unter Wasser. Doch sobald dann die Melodie einsetzt und ein Schlagzeugrhythmus sich hinzugesellt nimmt der Track an Fahrt auf. Die Akustikgitarre ist hier auch wieder zu finden und bringt eine Gänsehaut treibende Melodielinie hervor. Beim hören der Musik wünsche ich mich gleich in den Süden zurück.

„Sphere“ ist ein herrlich rhythmischer Track mit pumpenden Beats, während „Mare Moon“ wie ein Stück aus IC-Zeiten (G.E.N.E.) klingt. „Sun Down“ beginnt zunächst mit weiten Synthieflächen, die nach etwa einer Minute durch Sequenzerrhythmen unterstützt werden. Der Rhythmus nimmt weiter zu und perlt so dahin, geistig befinde ich mich ebenfalls am Strand und blicke auf das weite Meer, während die Sonne am Horizont unterzugehen scheint.

In „Step By Step“ scheinen wir schon wieder an Bord eines Flugzeuges zu sein, denn neben den akustischen Signalen, die darauf hindeuten sich anzuschnallen, kommt auch wieder eine Ansage vom Kapitän. Nichts desto Trotz ist dieser Track aber auch locker und luftig und sehr mediterran gehalten. Mir ist sowieso noch nicht nach Abflug zumute. Es folgen noch „Summer Breeze“ (erinnert mich an Moonbooter) und „Logic Ambient“. Und mit „Biowave (Mondmann / WakeUp-Mix)“ ist dann noch ein Remix des Stückes „Biowave“ vom 2008’er Album „Sunshine“ als Bonustrack auf der CDR enthalten. Bernd Scholl aka Moonbooter hat diesen Titel in einer sehr rhythmischen Variante remixt, die von ihren Beats an eine schnellere Version von Kraftwerk erinnert.

Mit „Endless Summer“ ist Wellenfeld eine relaxte CD gelungen, die den perfekten Soundtrack zum Wegbeamen an einen fernen Strand darstellt. Ein sommerliches Album für die blauen Stunden oder einfach nur zum relaxen.

Stephan Schelle, September 2012

 
   

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