Walter-Christian Rothe - Alice Walter Christian Rothe ist seit mehr als 30 Jahren im Fahrwasser der Elektronikmusik unterwegs. Seine Musik ist dabei stark von der des großen Griechen Vangelis beeinflusst. Im Jahr 1987 veröffentlichte Rothe ein Album, bei dem er erstmals mit Gesang bei einigen Stücken gearbeitet hat. Dieses Album trug den Namen „Alice“ und erscheint in 2017 zum 30. Jubiläum auf CD. Im Original erschien das Album 1987 als LP. Weitere Titel, die auf der Wiederveröffentlichung zu finden sind erschienen 1997 unter dem Titel „The Story Of Alice“ beim IC-Label. |
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Walter
Christian Rothe schafft auf dem Album einen Spagat zwischen traditioneller
Elektronikmusik mit Verweisen zu Vangelis und ansprechender elektronischer
Popmusik. Das klingt auch 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch
frisch und spannend. Rothe
singt auf dem Album nicht selbst, dafür hat er sich die beiden Sängerinnen
Ingeborg de Blende und Vera Mann ins Studio geholt. Er hat damit eine gute
Wahl getroffen, denn die Stimmen der beiden, egal ob als für gesprochenen
Text oder Gesang eingesetzt, machen eine außerordentlich gute Figur. Das
Album beginnt mit dem Stück „Everything Fades Into Mist“. Zu Beginn hört
man leise Musik, wie aus einem Radio. Doch nach wenigen Sekunden sorgt dann
ein lauter Sound wie zu Beginn von Frankie Goes To Hollywood’s „Welcome
To The Pleasuredome“, gefolgt von einer Pianomelodie mit leichten
Vangelis-Anleihen dafür, das der Hörer sofort sein Ohr der Musik von
Walter Christian Rothe widmet. Einige Momente später spricht Ingeborg de
Blende einen Text zu einer sanften Pianomelodie. Der Text führt in die
Geschichte ein und mündet dann in einen eindringlichen Gesang, der perfekt
zur Musik passt. Das ist ein wunderbarer Einstieg in das tolle Album, das
bisher an mir vorbeigegangen war. Auch
das folgende „Dream Maker“ setzt auf den Gesang von Ingeborg de Blende.
Verträumt und fast schon sakral fließt dieser Song dahin. Die sanfte
Stimme von Ingeborg setzt sich dabei sofort unter der Haut des Hörers fest.
Zum Ende hin kommen dann Panflötenartige Sounds auf, die damals sehr
beliebt waren. Rothe setzt sie hier aber dezent ein. Dann
folgen einige Instrumentalstücke, die wie „Staying Alive“ mit
Drummachine-Sounds der 80’er besetzt sind. Rothe vermag es aber diese in
die herrlichen Melodien einzubinden. Andere Stücke wie „From A Dead Man
...“ wirken dagegen wie Theater- oder Filmmusik mit surrealen
Klangkollagen und hymnischen Passagen. „Endless Dream“ hat das Flair
eines Segeltörns durch die Weiten der Ozeane. Im Stück „Over The
Mountains“ greift Ingeborg de Blende erneut zum Mikrophon. Dieses Stück
wirkt wie ein Popsong aus der Feder von Mike Oldfield. In
den aufeinander folgenden Stücken „A Coin For A Night“, das durch die
Streichersounds sehr symphonisch klingt, „Sixty Years Later“ und „Time
To Say Goodbye“ steht dann Vera Mann am Mikro. Diese Stücke, vor allem
die letzten beiden wirken sehr melancholisch was noch durch die
zerbrechliche Stimme von Vera unterstützt wird. Stimmungsmäßig
passen die drei Bonustracks gut zu den restlichen Stücken. „Dreamtime“
entwickelt eine Atmosphäre wie beim Soundtrack „Bladerunner“,
„Epilogue“ zeigt sich ebenfalls im Stile eines Soundtracks und im
abschließenden „Sadness“ kommt dann eine kindlich wirkende Stimme
hinzu, die von Elaine Marie-Kasha Rothe beigesteuert wird. Schön,
das Groove Unlimited dieses Album von Walther Christian Rothe wiederveröffentlicht.
Es ist ein sehr Werk von Rothe, in dessen melodische Musik man abtauchen
kann. Stephan Schelle, Oktober 2017 |
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