Venja – Mode Zen
 

Venja – Mode Zen
Eigenvertrieb / B-Wave (2013)
(11 Stücke, 57:39 Minuten Spielzeit)

Der aus Belgien stammende Elektronikmusiker Johan Geens, besser bekannt als Venja, ist schon lange im Geschäft. Durch seine warmen Sounds war er auch als belgischer Vangelis in den 90er Jahren bei den Fans der elektronischen Musik bekannt. Nach einigen Jahren Pause meldet sich der sympathische Musiker im Jahr 2013 mit einer neuen Produktion zurück. „Mode Zen“ hat er das neueste Werk, das zwischen 1997 und 2012 entstanden ist, genannt.

 


Bei der diesjährigen Schwingungen Gartenparty war Venja erstmals seit vielen Jahren wieder live zu erleben und er bewies, dass er es immer noch drauf hat. Im Programm hatte er auch einige Stücke seiner aktuellen CD „Mode Zen“, deren Stücke auch live gut zur Geltung kamen.

Das Cover und auch der Albumtitel lässt vermuten, dass es sich bei „Mode Zen“ um meditative für Wellness und esoterische Zwecke geeignete Musik handelt. So ganz abwegig ist das nicht, aber die Musik nur in diese Sparte zu schieben, würde ihr nicht gerecht.

Elf Stücke mit Laufzeiten zwischen 3:15 und 7:08 Minuten weist die CD auf. Sie beginnt mit „Elevating Dream“. Auch wenn das Stück mit sphärischen Synthieflächen beginnt, die wie ein Mantra klingen und an Meditationen denken lässt, so ändert sich diese Stimmung doch schon nach gut einer halben Minute. Dann nämlich kommt ein Rhythmus hinzu, der den Track in eine völlig andere Richtung lenkt. Jetzt haben wir einen sehr melodiösen Track, der mich von der Klangfarbe an das „Akte X“-Thema erinnert, aber gänzlich eigenständig ist. Ein wunderbares Stück, das mit seiner Sanftheit und doch fesselnder Rhythmik in das Album einleitet.

Den Rhythmus hält Venja auch im nächsten Stück „Astral Waves“ bei und spendiert ihm atmosphärische Flächen und Harmonien. Der Titel ist hier Programm. „Mode“ zeigt sich durch eine sehr schöne Melodieführung und hat durch den Rhythmus auch Songstrukturen. Ein sehr schönes Stück.

Und auch das folgende „Zen“ hat wenig mit Meditation zu tun, sondern kann ebenfalls durch eine sanfte, einfache Melodie und einer akzentuierten Rhythmik überzeugen. Dazu wechseln helle Synthieklänge (wie bei einem Vibraphon) von rechts nach links und zurück, was einen schönen Stereoeffekt ergibt. Und in diesem Stil macht Venja dann auch auf dem Album weiter. Immer sind es sehr schöne und ruhige Harmonielinien und Melodien, die von sanften Rhythmen umschlungen werden und so eine sehr positive Gesamtstimmung beim Hörer erzeugen.

„Mode Zen“ ist ein wunderbares Album zum Entspannen geworden. Zwar kommt diese Musik nicht mehr – wie frühere Werke des Belgiers – in die Nähe von Vangelis, dafür scheint Johan aber seinen Stil gefunden zu haben. Ein sehr schönes Werk, das man gerne hervorholt.

Stephan Schelle, August 2013

 
   

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