Uwe Reckzeh - Subsesizer Zwei Jahre nach seinem Album „Unnatural Light“ setzt der deutsche Elektronikmusiker Uwe Reckzeh im Herbst 2011 mit „Subsesizer“ nach. Im Pressetext ist zu lesen: Zwei lange Jahre sind seit Uwe Reckzehs letztem Album „Unnatural Light“ vergangen. Aber die Wartezeit hat sich sichtlich gelohnt. So glänzt sein neues Album „Subsesizer“ wieder mit außergewöhnlichen und fantastischen Stücken. Dieses Mal allerdings etwas rhythmischer, als seine Fans es gewohnt sind. Dabei stützt sich die Musik nicht alleine auf Rhythmen, sondern und insbesondere auf eingängige Sequenzen, die immer wieder fesselnd als Basis für seine Werke dienen. |
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Dem kann ich nur beipflichten. Uwe liegt stilistisch üblicherweise in der Nähe der „Berliner Schule“, was sich aber gleich im Opener anders darstellt. Erst kommt mir in den Sinn, das er zu Beginn des ersten Tracks „Kontiki“ den Rhythmus durch schlagen an eine Kaffeetasse erzeugt hat, muss dann aber feststellen, das es aus dem Synthie kommt. Nach wenigen Momenten schält sich dann eine sehr eingängige Melodie heraus. Rhythmus und Melodie bilden eine perfekte Einheit und sorgen für hypnotisierende Wirkung. Wow, was für ein Beginn. Das mehr als zwölfminütige Titelstück schließt sich dann an. Herrliche Flächen ziehen zunächst durch den Raum. Nach gut zwei Minuten startet der Track aber erst richtig, wenn der Sequenzer seinen Rhythmustakt vorgibt. Jetzt hört man auch eine Spur Tangerine Dream durch, die aber durch den eigenen Stil von Uwe ergänzt wird. Ein unter die Haut gehendes Stück entwickelt sich daraus, das immer mehr an Dynamik gewinnt. Etwas subtil beginnt „World Without Rules“. Das klingt zunächst recht spacig und Uwe führt den Hörer mal wieder an der Nase herum, denn nach etwa einer halben Minute zeigt sich das Stück von seiner wahren Seite. Sofort kommen wieder unglaublich eindringliche Sounds, die an Tangerine Dream erinnern aus den Boxen. Das fesselt ungemein und klingt einfach nur klasse. Die Sequenzer erhöhen im Verlauf ihren Takt und treiben das Stücke immer weiter voran, das einem vor den Boxen die Sinneswahrnehmungen geraubt werden. Und das Unglaubliche ist, das Uwe immer noch einen drauf setzen kann bzw. in diesem betörenden Stil weitermacht. Das zeigen Stücke wie „Heat Voyage“, das ein wenig ruhiger angelegt ist, das Sequnezer orientierte „Friendly Jack“, das pulsierende „Second Give“, das wunderbare „Bingen Return“ mit seinen organischen Schlagzeugmustern oder das verträumte und doch rhythmische „Oceanview“. Uwe Reckzeh ist mit „Subsesizer“ ein wirklich tolles Album gelungen. Vor allem der dynamische Klang, die herrlichen Sequenzen, hypnotischen Flächen und eingängigen Melodienbögen begeistern. Ein Topalbum, mit dem er sich in der oberen Riege des Schallwelle Preises wieder finden wird. Stephan Schelle, Oktober 2011 |
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