Uwe Reckzeh - Point North
 

Uwe Reckzeh – Point North
SynGate (2005)

Uwe Reckzeh veröffentlicht Anfang 2006 seine neueste CDR beim SynGate-Label. Zwar ist mir Uwe’s Name bekannt, doch hab ich bisher noch keine Musik von ihm gehört, daher kann ich keine Vergleiche zu seinen bisherigen Werken ziehen. Auf „Point North“ präsentiert uns Uwe in mehr als einer Stunde neun Tracks mit Spielzeiten zwischen 5:52 und 9:11 Minuten. Sein Stil ähnelt dem von Tangerine Dream weist aber wie beim Opener, dem Titelstück, auch eine eigene Note auf. Sehr melodisch und rhythmisch kommt dieser erste Track daher und stellt einen guten Einstieg ins Album her.

Mit „Maltrime“ geht es dann doch deutlich in die TD-Richtung. Flächen gepaart mit Akustikgitarrensounds bestimmen zuerst das Bild. Dann spielt Uwe über dem Sequenzer eine schöne Melodielinie, die traumhaft und stimmungsvoll ist. Mit „Illuminated Area“ geht es in die End 70’er Anfang 80’er Aera von TD zurück. Trotz dieser sehr nahen Anlehnung ans Original gefällt mir der Titel.
 

 

 

Bei „The North Modding Synth“ würzt Uwe den Track zusätzlich durch Rhythmus und Fun, so dass er sich anhört als spielten TD Popmusik. Sehr schön gemacht. Es folgt mit „First Legion“ ein Stück, dass mich an die niederländische Band Peru erinnert. „Visual Contact“ sticht anfangs durch seinen Sound und der Perkussion etwas aus dem Rest hervor, kommt aber nach einigen Minuten wieder in die „Berliner Schule“-Ecke, aufgepeppt mit neuen Sounds und Rhythmen. „Deep Darkness“ beginnt erst wie ein Ambienttrack, steigert sich dann aber und entwickelt sich zu einem mitreißenden Stück, um zum Ende hin wieder ambientmäßig auszuklingen. „Port Of Anchorage“ ist einfach nur schön. Uwe verändert leicht das Hauptmotiv und erzeugt so eine verträumte Stimmung, man kann sich einfach fallen lassen. Mit „Digital Dreams“ entlässt uns Uwe dann aus seinem Album. Dieser Track beginnt erst recht technisch und unterkühlt, um dann durch Flächen und Soundvariationen in eine andere Richtung zu gehen.

Auch wenn Uwe seine Vorlieben für Tangerine Dream (alle Stilrichtungen) nicht verleugnen kann, so ist ihm doch mit „Point North“ ein sehr schönes Elektronikalbum gelungen, das man gerne öfter in den Player legt.

Stephan Schelle, Februar 2006

 
   

CD-Kritiken-Menue