Uwe Reckzeh – Perfection Mode Zwei Jahre hat sich Uwe Reckzeh für sein neues Album „Perfection Mode“ Zeit gelassen. Eins vorab: Kaum ein Titel passte bisher so gut zu seinen Alben wie dieser. Die Songs sind bis ins Detail arrangiert. Die Mixture aus immer neuen und auch bekannten Elektroniksounds sind einfach wunderschön, verbinden sie doch gekonnt Tradition mit Moderne. Die immer harmonischen Melodien auf dem Album laden zum Träumen ein. Sequenzen fliegen wie von selbst durch den Klangraum, wie eben nur Reckzeh sie beherrscht. So liest es sich im Pressetext auf der Internetseite von MellowJet Records. |
|
|||
Sobald
man die CD gestartet hat wird man im Stück „Cold Mountain“ von
elektronisch erzeugten Naturgeräuschen empfangen. Da surrt und zwitschert
es wie in einem Park. Dahinein spielt Uwe zunächst eine zarte Pianomelodie.
Das klingt traumhaft und wirkt sofort entspannend. Langsam schleichen sich
Synthieflächen ein und nach etwas mehr als drei Minuten wechselt der Sound
in den typischen Uwe Reckzeh-Klangkosmos. Wer die Sequenzer orientierte
Musik der „Berliner Schule“ mag, der kommt ab jetzt auf seine Kosten.
Langsam entwickelt sich das Stück von einer sanft dahin schwebenden Nummer
zu einem rhythmischen Track. Gitarren
ähnliche Klangmuster läuten dann in das zweite Stück „Forbidden
Thoughts“ ein. Auch hier sind zunächst Naturgeräusche wie an einem äußerst
lebendigen Teich zu hören. Uwe hat sehr schöne Klangfarben ausgewählt,
die sich auch als Intro zu einem Progressive Rock-Stück eignen würden.
Ungewöhnliche Sounds schließen sich an um dann wiederum in einen
treibenden Part überzugehen. Im weiteren Verlauf sind auch in diesem Stück
Sounds der Marke frühe Tangerine Dream (70’er / 80’er Jahre) zu hören. Wie
aus Tangerine Dreams „The Sorcerer“ entnommen wirkt anfangs das Titelstück.
Sanft aber stetig trabt dieser Track dahin und bietet Sounds und Melodiebögen,
die einem die Sinne vernebeln können. „Sequence Mode“ macht seinem
Namen alle Ehre, denn hier zaubert Uwe einen Track mit wunderbar sanften
Sequenzerrhythmen, den er weiter ausbaut und dessen Dynamik sich stetig
steigert. Spacig und mystisch wirkt der Abschlusstitel „Transfer Mode“,
der aufgrund seiner Sequenzerrhythmik auch wieder in Richtung Tangerine
Dream schielt. Wie
gewohnt bietet Uwe Reckzeh wieder beste elektronische Musik im Stile der
„Berliner Schule“ (Tangerine Dream), ohne diese aber einfach nur zu
kopieren. Vielmehr versteht er es seit Jahren („Perfection Mode“ ist das
mittlerweile elfte Album bei MellowJet Records) diesen Stil so fortzuführen,
dass er seine ganz eigene Handschrift aufweist. Ein sehr schönes Album. Stephan Schelle, Oktober 2015 |
||||