TM Solver - Polymorph Ein Jahr ist seit „Auscultare“ vergangen, da veröffentlicht TM Solver (Thomas Meier) Mitte 2014 neben der CDR „Namaste“ beim Sublabel Luna, sein siebtes Album bei SynGate Records. Der Berliner hat sich erneut von einer Reise inspirieren lassen. Dieses Mal war es die bizarre Landschaft von Island, die er musikalisch umgesetzt hat. Der Berliner zeigt auf diesem Album wieder warme Synthiesounds, kombiniert mit Sequenzerrhythmen. |
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Ein
sanfter Rhythmus startet in den ersten Track „Rhythmikon“. Thomas hat,
obwohl auch einige Anleihen an die „Berliner Schule“ bestehen, schon
seinen ganz eigenen Stil gefunden. Das zeigt sich bereits in den ersten
Momenten des 13minütigen Openers. Herrliche Harmonien bilden das Dach auf
den hypnotischen Beats, die sanft im Untergrund ihre Arbeit verrichten. Das
ist relaxte Musik, in die ich mich gerne fallen lasse. So sanft und
entspannt lässt TM Solver das Stück über die komplette Länge verlaufen. Eine
Synthiefläche leitet dann nahtlos in das folgende Stück „Echo-Line“ über,
das es auf fast 17 Minuten bringt. Erhaben mit weiten Flächen beginnt das
Stück, so als würde man sich hoch oben auf einem Gipfel befinden und den
majestätischen Blick bewundern. Nach gut anderthalb Minuten startet TM
Solver dann aber den Sequenzer und ein pulsierender Rhythmus treibt das Stück
nun voran. Zunächst setzt er darauf einige Klanggebilde, die zwar
harmonisch sind, aber noch keine Melodien enthalten. Das ist aber sehr
wohltuend. Immer neue Sounds kommen hinzu und ab der vierten Minute wird es
dann auch etwas melodischer. Sehr gut gefällt mir das Spiel mit den
unterschiedlichen Rhythmusmustern. Dazu gibt es Sounds, die ein wenig an
Klaus Schulze erinnern. „House-Reflections“
bietet einige bpm mehr, denn das Stück hat durch den Rhythmus trance- bzw.
houseartige Züge. Ein klasse Stück, das durch den Rhythmus und die tollen
Harmonien lebt. Das 14minütige „Dream Voices“ hat ebenfalls herrliche
Melodien und Harmonien zu bieten, bei dem der Rhythmus sacht vor sich hin
stampft. Durch diese Kombination ist der Track sehr eingängig. Auch die
Gitarrenklänge und Perkussion, die eingestreut werden, geben dem Stück das
besondere Etwas. Man hat das Gefühl, als wäre man zusammen mit Thomas im
Bus unterwegs und würde auf diese außergewöhnliche Landschaft blicken. Im
abschließenden „Analog Shaping“ überträgt TM Solver die klanglichen
Erlebnisse der vulkanaktiven Landschaft. Das bekommt er in der Form hin, da
der Rhythmus auch hier etwas langsam pulsierendes und blubberndes hat. Mit
dem Wissen einer Vulkanlandschaft kann ich mir gut blubbernde Schlammtümpel
oder langsam fließende Magma vorstellen. Mit
„Polymorph“ ist dem Berliner Musiker Thomas Meier, aka TM Solver, ein
guter Reisebericht durch Island gelungen. Die Musik ist fesselnd und doch
entspannend zugleich. Wer die „Berliner Schule“ oder auch melodisch,
sanfte Elektronikmusik mag, der bekommt hier einiges geboten. Klasse Album. Stephan Schelle, Oktober 2014 |
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