Thomas erklärt die Thematik im Innenteil des vierseitigen Booklets wie folgt: Dividuum (aus Lateinisch dividuum) bedeutet in der Philosophie Teilbares; der Ausdruck wird meist als Gegenbegriff zu Individuum (Unteilbares) verwendet, in aller Regel, um eine Gegenthese zu klassischen subjektphilosophischen Positionen zu markieren.

Bei diesem Album werden bei einigen Tracks die Sequenzermuster in Microsequenzen zerlegt, um neue Rhythmusstrukturen zu erzeugen.

Gestartet wird mit dem 14:46minütigen „Dividuum Part 1“, das mit flächigen Sounds beginnt. Ruhige, langsam dahinziehende Klangstrukturen stehen zunächst im Fokus. Nach ca. zwei Minuten kommt dann ein Sequenzerrhythmus auf, der sehr akzentuiert angelegt ist und nicht stoisch vor sich hintuckert. Darauf platziert Thomas Meier dann herrliche, flächige Harmonien, die sich im Ohr einschmeicheln. Das hat eine sehr beruhigende Wirkung. Nach gut drei Minuten kommt dann eine wunderbare Melodielinie auf, die diese ruhige Atmo unterstreicht und langsam vorantreibt. Soundmäßig geht das leicht in Richtung „Berliner Schule“ ohne diese aber zu kopieren. Nahtlos geht es dann durch eine Überblendung ins nächste Stück über.

„Anciedent Landscape“ nennt sich das folgende, 10:13minütige Stück. Ein Sequenzerrhythmus legt gleich zu Beginn los, auf den sich die Harmonien und Melodielinien ausbreiten. Thomas Meier geht hier – wie im Eröffnungsstück – sehr sanft und harmonisch vor. Auch spendiert er nach einem mehrminütigen Beginn dem Stück dann eine sehr eingängige Melodielinie und führt die Stimmung, die er zu Beginn des Albums aufgebaut hat, weiter. Ein nahtlos schwebender Übergang führt dann in das 10:46minütige Stück „Serious Ambient“. So ambient, wie es der Titel verspricht ist er meines Erachtens nicht, denn der Track enthält einen schönen, sanft dahingroovenden Sequenzerrhythmus. Aber der Begriff Ambient ist natürlich fließend und trotz Rhythmus hat auch dieses Stück eine sanfte Grundstimmung zu bieten, so dass der Titel wiederum passend gewählt ist. Das kann ich mir auch gut an einer Strandbar mit Blick auf ein sonnendurchflutetes Ufer mit sanfter Brandung vorstellen.

Im 8:38minütigen „Metaphysics“ wirken die Rhythmusstrukturen wieder sehr filigran herausgearbeitet. Da ist nichts nach dem „0815“-Muster erstellt worden, sondern klingt frisch und neu, dabei aber immer sehr passend. Und genau das führt TM Solver dann auch auf den anderen Stücken des Albums fort. Man kann das Album also sehr gut in einem Rutsch durchhören und so dem Alltag entfliehen.

Thomas Meier aka TM Solver hat die sieben neuen Stücke seines Albums „Dividuum“ nahtlos ineinander gewoben, so dass der Eindruck eines 75minütigen Longtracks entsteht. Die Stimmung ist dabei immer sehr relaxt, da die Stücke von herrlichen Harmonien und sanften Rhythmen durchzogen sind. Das ist sehr gut gemacht.