Tilo Voigthaus – Private Unvestigastions Der Elektronikmusiker Tilo Voigthaus, der Mitglied des Duos Coral Cave war, produziert seit 2001 Soloalben. Diese werden von ihm nicht in physischer Form veröffentlicht, sondern über Bandcamp vertrieben. Dort finden sich zahlreiche Alben von ihm. Besonders seit 2020 ist er sehr aktiv gewesen und ist am 24.06.2023 beim E-Circus-Summer Edition live in Borgholzhausen aufgetreten. Sein aktuelles Studioalbum, das im Februar 2023 erschienen ist, trägt den Titel „Private Investigastions“. |
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Es
beginnt mit dem 5:52minütigen „Into The Rain“. Tilo dazu: Die beiden Detektive fahren im Dunkeln bei starkem Regen zu einem neuen
Kunden. Regen prasselt und es kommt eine Rhythmus auf, der von flächigen
Sounds unterlegt ist. Aus dem Off kommt dann ein Leadsynthie langsam auf und
sorgt für eine wohlige Stimmung. Diese untermauert Tilo dann mit
Sequenzerrhythmen. Ein klasse Beginn und eins der Highlights des Albums. Dem
folgt das 4:50minütige „Scouting“ Tilo dazu: Die Detektive übernehmen den Fall und kundschaften zunächst den Tatort
aus. Sehr schwebend und ruhig beginnt das Stück, das sich im Verlauf
durch einen Rhythmus und Harmonien entwickelt und in einer hell klingenden
Melodie mit Glockensounds mündet. Mit Schritten leitet Tilo dann in den
4:17minütigen Track „Steps In The Dark“ ein. Tilo dazu: Plötzlich
hören sie laute Schritte. Ist es ein weiteres Opfer, das vor dem Täter
davonläuft? In diesem Track kommen nun deutliche Anleihen an Tangerine
Dream der 80’er Jahre auf. Ein Track der bei Fans der Sequenzer
orientierten Musik keine Wünsche offen lässt. Weiter
geht es mit dem 3:38minütigen „Observation“ Tilo dazu: Mit einer Kamera bewaffnet, beobachten sie die verdächtige Person.
Ebenfalls ein Sequenzer orientierter Track, der darüber hinaus noch mit
einem pumpenden Beat unterlegt ist. Mit
6:08 Minuten Spielzeit ist „Chase On The Freeway“ der längste Track des
Albums. Tilo dazu: Die Person bemerkt
die beiden Detektive, die im Auto sitzen, und flieht die Autobahn hinunter,
während die Detektive sie in ihrem Auto verfolgen. Der Beschreibung
entsprechend ist dies ein recht flotter Track mit weiten Flächensounds und
treibendem Rhythmus. Auch hier kommen wieder Anleihen an Tangerine Dream zum
Vorschein. Im
4:50minütigen „Escaped“ schlägt Tilo dann wieder ruhigere Töne an.
Tilo dazu: Nach einer Verfolgungsjagd
über 20 Meilen auf der Autobahn ist der Verdächtige plötzlich
verschwunden, leider ist er entkommen! Was nun? Der Track ist sehr
atmosphärisch angelegt und kommt ohne Rhythmus und Sequenzer aus. Dafür
sorgt eine Pianomelodie auf flächigen Sounds für eine besinnliche Atmosphäre. Das
3:27minütige „The Unknown Woman At The Bar“ nimmt die Hörer dann mit
in eine Baratmosphäre mit leicht jazzigem Piano und sanftem Rhythmus, die
sich langsam in einen atmosphärischen Elektronikpart wandelt. Tilo dazu: Der
Detektiv geht in seinem örtlichen Restaurant etwas essen, als er eine ihm
unbekannte Frau an der Bar sieht. Hat sie etwas mit dem Fall zu tun? Ist sie
die Frau, die vom Tatort weggelaufen ist? Mit
2:57 Minuten kommt dann „Date In The Park“ als kürzestes Stück daher.
Tilo dazu: Er hat sich mit der
unbekannten Frau im Park verabredet. Kann sie ihm irgendwelche Hinweise auf
den Fall geben? Eine einfache Melodie zieht sich durch den Track, der für
mich der Schwächste des Albums ist. Danach
folgt das 4:42minütige „Secret Search“ Tilo dazu: Ja, sie hat ihn auf die richtige Spur gebracht. Die beiden Detektive
durchsuchen nachts heimlich einige Büros mit Taschenlampen... Mit
Telefongeräuschen, die einen ein wenig an Kraftwerk denken lassen, startet
das Stück. Dann kommt eine sehr schöne Melodielinie auf, die einen
leichten asiatischen Touch aufweist. Den
Abschluss bildet dann das 5:06minütige „Conviction“. Tilo dazu: Die
Detektive haben genug Beweise gefunden, um den Täter zu überführen. Die
Polizei wird den Rest erledigen! Recht mysteriös beginnt der Track,
gefolgt von einer Pianomelodie, die sich wieder sehr stark im Fahrwasser von
Tangerine Dream bewegt und rhythmisch unterlegt ist. Ein Stück, das eine
gewisse Euphorie verströmt. Es
ist eine sehr spannende Sache mal ein Album wie eine Krimifolge
einzuspielen. Ob jetzt jeder die von Tilo erdachten Szenen dabei im Kopf
hat, wird jeder selbst ermitteln müssen. Die eingestreuten Geräusche
unterstützen auf jeden Fall das Thema. Musikalisch geht Tilo auf „Private
Investigations“ - wie auch auf seinen anderen Alben - sehr melodisch ans
Werk und bewegt sich ein ums andere Mal im Fahrwasser vom Tangerine
Dream-Sound der 80er Jahre. Stephan Schelle, Juli 2023 |
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