Thaneco & DASK - Elemental
 

Thaneco & DASK - Elemental
SynGate (2018)
(
7 Stücke, 70:29 Minuten Spielzeit)

Zwei Elektronikmusiker unterschiedlicher Herkunft haben sich zusammengetan um mit „Elemental“ ein gemeinsames Album zu veröffentlichen. Thaneco, das ist der aus Griechenland stammende Thanasis Oikonomopoulos, DASK stellt dagegen das Pseudonym des britischen Elektronik- und Toningenieurs David Marsh dar. Die beiden scheinen über die Entfernung hin ihre Musik komponiert und eingespielt zu haben, dem Internet sei Dank.

 

 


Auf ihrem gemeinsamen Album widmen sich die beiden Musiker den unterschiedlichen Elementen. Die Stücke die diesen zugeordnet sind, weisen Laufzeiten zwischen 7:08 und 13:28 Minuten auf.

Mit leicht dröhnenden Klangkaskaden startet der fast zehnminütige Opener „Earth“. Die Sounds die die Beiden hier verwenden, erwecken den Eindruck, als würden die Erdplatten gegeneinander reiben, was zu Erdbeben führt. Es wird eine eigentümliche Stimmung erzeugt, der es zwar zunächst an Melodien fehlt, die aber auf unerklärliche Weise fesselt. Nach fast drei Minuten kommen dann Sequenzerrhythmen auf und das Klangbild erhellt sich so langsam. Das klingt nun nach „Berliner Schule“ & Co. und weist doch eine eigene Handschrift auf. Leichte Variationen von Sound, Rhythmus und Lautstärke verstärken das fesselnde Flair des Tracks.

Orchestral wirkt dann das 13:28minütige „Water“, das zunächst mit weiten Flächen aufwartet und nach mehr als zwei Minuten in einen Part übergeht in dem Arpeggios und eingestreute Melodielinien für eine wohlige, von Berlin inspirierte Stimmung sorgen. Je länger der Track dauert umso faszinierender wird er, in dem die beiden wunderbare Sounds mit ungewöhnlichen Harmoniefolgen kombinieren.

Das 11:42minütige „Metal“ wirkt über weite Strecken recht unterkühlt und wie der Soundtrack zu einer Industrieanlage mit weiten, leeren Räumen und Hallen. Das Stück entwickelt sich langsam, zeigt einige an Vangelis erinnernde Klangfarben und weist dann nach etwas mehr als der Hälfte eine einnehmende Melodie mit pumpendem Rhythmus auf. Das hat Flair.

„Wood“ wirkt über weite Strecken mysteriös und teils auch bedrohlich, während „Fire“ mit ungewöhnlichen Klängen spielt, die wiederum eine eigenartige Ausstrahlung besitzen, der man sich kaum entziehen kann. Das luftige „Air“ und das sanft dahintrabende, mit perlenden Synthiesounds umgarnte „Void“ beschließen dann das Album.

Ich kann gar nicht sagen was mich an der Musik von „Elemental“ so fasziniert. Auf eine ganz eigentümliche Art wird man in den Soundkosmos der beiden Europäer hineingezogen. Die CD sollte man unbedingt mal antesten und sich von den ungewöhnlichen Sounds gefangen nehmen.

Stephan Schelle, November 2018

 
   

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